Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
WWF begrüßt Wüstenstromprojekt „Desertec“ aber warnt vor Jubel

Wien, 14. Juli 2009 – Die Umweltorganisationen WWF begrüßt die Desertec-Initiative des deutschen Energie- und Finanzkonsortiums zum Bau von Solarkraftwerken in Nordafrika und im Nahen Osten. Der WWF strebt langfristig eine Energieversorgung mit Hundert Prozent Erneuerbarer Energie an.
Deshalb ist es vernünftig, wenn sich der internationale Handel mit Erneuerbaren Energien verstärkt, denn manche Länder haben bessere Möglichkeiten zur Produktion von sauberen Energieformen als andere. Die Umweltorganisation fordert aber vom neuen Solar-Konsortium, dass die Länder, in denen der Solarstrom produziert wird, ebenfalls von Desertec profitieren müssen: „Die Länder des Südens in denen Desertec gebaut wird, müssen ebenso ausreichende Vorteile von diesem Projekt haben. Gerade in Ländern Afrikas fehlt es an ausreichender Energieversorgung“, so Markus Niedermair.
Der WWF warnt davor zu glauben, dass das Desertec-Projekt die Energieprobleme Europas alleine lösen kann. Bisher ist das Projekt nur Zukunftsmusik. „Für eine Zukunft mit sauberer Energie reicht dieses Megaprojekt bei weitem nicht aus. Desertec darf deshalb keine Ausrede sein, die nationalen Bemühungen zum Ausbau erneuerbarer Energien zu verlangsamen. Wir brauchen eine Vielfalt an Erneuerbaren Energien und natürlich dürfen wir nicht vergessen auf der Nachfrageseite die Energieeffizienz massiv zu steigern“, so WWF-Energieexperte Markus Niedermair. Der Solarstrom aus Nordafrika kann nur Teil eines globalen Portfolios sein, ebenso wie Windenergie aus dem Atlantik, Bioenergie aus Osteuropa, eine umweltverträgliche Menge an Wasserkraft sowie Erdwärme und dezentraler Solarstrom wo dies möglich ist.
Zusätzlich, so regt der WWF an, braucht es einen paneuropäischen Vertrag zur Modernisierung, Harmonisierung und Effizienzsteigerung des europäischen Stromleitungsnetzes. „Dies wäre ein wichtiger Beitrag langfristig die fossilen durch Erneuerbare Energien zu ersetzen und den Klimawandel zu stoppen“, so Niedermair.
Weitere Informationen:
Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel.: +43 1 48817 231.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme