In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Bundesregierung muss verpfuschtes Standortgesetz stoppen
Wien, Brüssel, am 22. Oktober. In einem geleakten Schreiben zum Vertragsverletzungsverfahren wegen des „Standort-Entwicklungsgesetzes“ kritisiert die Europäische Kommission mehrere der darin verankerten Privilegien für umstrittene Großprojekte. Demnach verstößt die „erhöhte Genehmigungspflicht“ binnen zwölf Monaten laut EU-Behörde gegen die UVP-Richtlinie und den Vorsorgegrundsatz. Ebenfalls EU-rechtswidrig sei der eingeschränkte Rechtsschutz. „Dieses Gesetz ist nicht vernünftig reparierbar und muss daher bei nächster Gelegenheit zurückgenommen werden, bevor es in der Praxis Schaden anrichten kann. Anstatt umstrittene Großprojekte einseitig zu privilegieren, sollten Umweltprüfungen aufgewertet und verbessert werden. Davon würden Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft profitieren“ sagt Hanna Simons, Leiterin Natur- und Umweltschutz beim WWF Österreich.
„Österreich braucht keinen Freibrief für Betonierer und Husch-Pfusch-Vorhaben, sondern einen fairen Ausgleich aller Interessen", fordert Hanna Simons und nennt wirksame Vorschläge für praxistaugliche Reformen: Die UVP-Behörden benötigen mehr Amtssachverständige und eine höhere Qualität bei den Einreichungen, wofür insbesondere die Projektwerbenden stärker in die Pflicht genommen werden müssen. Genauso wichtig sind moderne Materiengesetze und eine naturverträgliche Energiewende inklusive einer ökologischen Raumplanung. Parallel dazu müssen Föderalismusreformen für eine bessere Vollziehung und Kooperation der unterschiedlichen Stellen sorgen. Zudem sollten Politik und Verwaltung auch mit der Zivilgesellschaft am Runden Tisch enger zusammenarbeiten, um Konflikte frühzeitig zu entschärfen.
Wie der 7. UVP-Bericht 2018 an den Nationalrat zeigt, werden die meisten Projekte relativ rasch bewilligt, sobald die Antragssteller die erforderlichen Unterlagen korrekt vorgelegt haben. Ursachen für große Ausreißer sind sehr oft überlastete Behörden sowie unvollständige bzw. fehlerhafte Unterlagen der Projektbetreiber, die später mühselig verbessert werden müssen. „Wer Planungs- und Genehmigungsabläufe beschleunigen will, muss fundiert und praxistauglich vorgehen anstatt das Umweltrecht mit der Abrissbirne zu bearbeiten. Ansonsten drohen hohe Folgekosten für Umwelt und Gesellschaft, wenn unausgegorene Projekte durchgepeitscht werden“, warnt Hanna Simons von der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
Pressesprecherin WWF Österreich
Tel.: +43 676 83 488 21
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













