Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
WWF: Der erste Storch ist in Marchegg gelandet!

Wien, am 19. März 2008 – Gestern landete der erste Storch im WWF-Reservat Marchauen im niederösterreichischen Marchegg. Meister Adebar hat somit nach einer 10.000 Kilometer langen mehrmonatigen Reise den Weg zurück in die in die Marchegger Storchen-Kolonie gefunden. „Die Wiesen im Reservat standen bereits einige Wochen unter Wasser“, berichtet der Reservatsleiter Gerhard Neuhauser „Die Störche können also mit einem reich gedeckten Tisch – gemäß ihrem Speiseplan Amphibien, Kleinfische und Krebse – rechnen.“ Im Rahmen eines vom Land Niederösterreich geförderten Horstprojekts wurden zudem neue Nistplätze vorbereitet. Optimale Bedingungen also für ein nachwuchsreiches Storchenjahr 2008.
Dem Erstankömmling im Marchegger Auenreservat werden laut WWF in den nächsten Wochen noch weitere 90 bis 100 Vögel in der europäischen Storchen-Metropole Marchegg folgen. In dieser Storchenkolonie treffen die Tiere auf beste Lebensbedingungen: „Die überschwemmten Wiesen sind für die Störche und andere Aubewohner keine Katastrophe, sondern ein Nahrungsparadies“, erklärt Neuhauser. „Hier fangen Sie Frösche, Krebse und kleine Fische und können nach dem langen Flug wieder Kraft für eine anstrengende Brutsaison“ tanken“ ,so Neuhauser abschließend.
Die Storchenkolonie auf der Schlosswiese in Marchegg gehört zu den eindrucksvollsten Kolonien Mitteleuropas. Letztes Jahr konnten im Auenreservat insgesamt 35 Brutpaare verzeichnet werden. Aufgrund der trockenen Witterung wurden 2007 jedoch nur 58 Jungvögel flügge.
Nachdem auch die Storchenkolonie von Sturmschäden betroffen war, wurden vom Reservatsmanagement in diesem Winter wieder Instandhaltungsmaßnahmen an den Horsten durchgeführt und neue Horstunterlagen für die Weißstörche vorbereitet. „Künstlich vorbereitete Nistplätze werden von den Weißstörchen gerne angenommen und von den Brutpaaren zu mächtigen Horsten ausgebaut“, berichtet Gerhard Neuhauser über die vom Land Niederösterreich geförderte Artenschutzmaßnahmen in diesem Winter. Bevorzugte Nistbäume der Greif- und Schreitvögel sind im Auenreservat alte ausladende Eichen, in denen die Hälfte aller Horste angelegt wird. Dabei liegt der Anteil der Stieleiche am Waldbestand nur bei ca. 10 Prozent. Weiters wurden die im Bereich der Storchenhorste stehenden Eichen entmistelt, um so auch in Zukunft Horstbäume für zukünftige Storchengenerationen zur Verfügung zu haben.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Störche seit vielen Jahren unterstützen.
Weitere Informationen und Fotos:
Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-488 17-231 , franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch