Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Elefanten aus Profitgier zum Tode verurteilt
![Elefant Sumatra](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/457407babff69.jpg)
Wien, 20. November 2007 – Die Sumatra-Waldelefanten sind vom Aussterben bedroht. Zählte man in der Provinz Riau 1985 noch 1600 Elefanten, so sind es heute weniger als 350. Illegaler Holzeinschlag entzieht den Elefanten ihren Lebensraum und zwingt sie so, in menschliche Siedlungen vorzudringen. Konflikte zwischen Menschen und Tieren sind an der Tagesordnung. Eine Schutztruppe des WWF setzt sich vor Ort in Indonesien seit Jahren für den Erhalt der Elefanten ein und geht gegen illegale Aktivitäten im Schutzgebiet vor.
Die Tesso Nilo-Region in der Provinz Riau auf Sumatra ist eines der letzten zusammenhängenden Tiefland-Regenwaldgebiete der indonesischen Insel. Sie bietet eine Fülle an einzigartigen Tierarten und die größte Pflanzenvielfalt der Welt. Doch diese einmaligen Regenwälder Sumatras werden aus kurzsichtiger Profitgier zerstört: Mehr als 170.000 Hektar Regenwald jährlich verlor allein die Tesso Nilo-Region in den letzten 20 Jahren, und jeden Tag werden in der Provinz Riau 460 Hektar Wald zerstört. Um Holz, Zellstoff, Papier und Palmöl zu gewinnen, holzen die auf Sumatra dominierenden globalen Konzerne die einmaligen Wälder rücksichtslos ab. Sogar Gebiete mit Schutzstatus, wie der Tesso Nilo-Nationalpark, sind bedroht. Auf den meist illegal gerodeten Flächen entstehen Plantagen und Siedlungen für die dort arbeitenden Menschen.
Durch die Rodungen der Wälder schrumpft der Lebensraum der Elefanten. Diese dringen deshalb vermehrt in Siedlungen ein, wo sie schon aufgrund ihrer Größe als Bedrohung wahrgenommen werden. Immer öfter müssen sich die Elefanten in Plantagen satt fressen. Die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind unausweichlich und enden mitunter sogar tödlich für die Tiere.
Schon seit Jahren setzt sich der WWF für den Schutz der Waldelefanten ein. Die gemeinsamen Patrouillen von Mitarbeitern indonesischer Behörden und WWF-Mitarbeitern sind das Ergebnis intensiver Lobbyarbeit. Mit Erfolg, denn seit 2004 verhindert die Elefanten-Schutztruppe des Tesso Nilo-Nationalparks Konflikte zwischen der Bevölkerung und den Tieren. Außerdem leistet sie Aufklärungsarbeit und arbeitet mit Plantagenbesitzern zusammen und spürt illegale Aktivitäten im Schutzgebiet auf.
„Der WWF braucht aber viel mehr Patrouillen, mehr Elefanten-Schutztruppen, und wir müssen unsere Erfolg versprechenden Verhandlungen mit den großen Holzkonzernen fortsetzen“, so Jutta Jahrl, Artenschutzexpertin des WWF. „Die Schutzgebiete müssen erweitert und vernetzt und der Nationalpark vergrößert werden. Nur so können die noch verbliebenen Elefanten geschützt werden“, so der WWF abschließend.
Weitere Informationen:
Mag. Jutta Jahrl, WWF-Artenschutzexpertin, Tel. 01-488 17-264.
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01-488 17-210.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...