Rechnungshof-Bericht zeigt große Defizite und massiven Handlungsbedarf – WWF fordert rasche Umsetzung aller Empfehlungen und Maßnahmen gegen Flächenfraß – Zuständiger Landesrat Achleitner gefordert
WWF-Erfolg: Delfingeburt im Mekong

Presseaussendung
Wien/Phnom Penh, 30. Juni 2016 – Für die WWF-Experten in Kambodscha ist es eine Sensation, die nur sehr selten vorkommt: Im Juni wurde im Mekong nahe der Stadt Kratie erstmals wieder eine Delfinmutter mit einem Kalb gesichtet. Von den Tausenden Mekong-Delfinen, die es noch vor Jahrzehnten gab, haben nur 80 überlebt. „Das Verbot der illegalen Fischerei und die Arbeit der Flusswächter konnte die zerstörerische Fischereipraxis massiv eindämmen und die Population der Delfine stabilisieren“, so Franko Petri vom WWF Österreich, der derzeit vor Ort in Kambodscha arbeitet.
Die Zahl der Mekong-Delfine ging in den letzten Jahren massiv zurück. Vor allem das Fischen mit Elektrostäben, Nylon-Stellnetzen, Giften und Sprengmaterial setzte der Art erheblich zu. Der Eintrag von Pestiziden, Schwermetallen, Plastikteilen und die Verschmutzung aus Industrie und Landwirtschaft hat die Art am Mekong an den Rand des Aussterbens gebracht. Auch Dämme und Bewässerungsanlagen nehmen den Delfinen die Lebensgrundlage, denn die Fische müssen im Mekong frei zu ihren Laichplätzen schwimmen können. Vor allem durch den in Bau befindlichen Don Sahong Staudamm in Laos nahe der kambodschanischen Grenze befürchten WWF-Experten einen Rückgang der Fischarten am Mekong und eine Beeinträchtigung der Delfinpopulation, wenn der Damm in Betrieb geht.
Mekong-Delfine kalben nur alle zwei bis drei Jahre. Die Art gehört zu den wenigen Delfin- und Walarten, die in Süß- und Salzwasser überleben können. Die letzten 80 Tiere schwimmen in neun tiefen Pools auf einer 190 Kilometer langen Strecke zwischen der Provinzstadt Kratie und der Grenze zu Laos. Mekong-Delfine können mehr als 2,7 Meter lang und 150 Kilogramm schwer werden. In den letzten drei Jahren betrug die durchschnittliche Mortalitätsrate der erwachsenen Tiere 2,4 Prozent. Zum Überleben der Spezies muss die Rate aber auf ein bis zwei Prozent gesenkt werden.
Der WWF gründete zehn Gemeinschaftsfischereien am Mekong um die Überfischung und illegale Fischerei einzudämmen. Kürzlich wurden die Delfingebiete mit neuen Verbotsschildern versehen. Die Fischerei ist dort ausnahmslos verboten. Der WWF unterstützt auch die 68 Flusswächter mit Ausbildungen und Ausrüstungsgegenständen. Diese sind auf 16 Posten entlang der Delfingebiete verteilt und nehmen illegale Fischer fest und beschlagnahmen ihre Ausrüstung. Verbotene Netze werden öffentlich verbrannt. Der WWF fördert auch den Öko-Tourismus vor Ort und das Delfin-Watching, das für die Einheimischen ein besseres Einkommen darstellt als das illegale Fischen. Der kambodschanische WWF organisiert zudem regelmäßig Besuche in den Dörfern und Schulen um das Umweltbewusstsein zu fördern.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF (vor Ort in Kambodscha), E-Mail: franko.petri@wwf.at,
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: +43 676 83488 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at, www.wwf.at/presse.
Fotos auf Anfrage bei Hannes Greber, hannes.greber@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Fünf WWF-Tipps für umweltschonenden Christbaumkauf
Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit