Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF fordert höhere Strafen auf UN-Verbrechenskonferenz in Wien
![Wilderer werden verhaftet](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/51710a9693af2.jpg)
Wien, 19. April 2013 – Anlässlich der internationalen UN-Konferenz für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege, die vom 22. bis 26. April in Wien stattfinden wird, hofft der WWF, dass illegaler Artenhandel künftig mit mehr als vier Jahren Haft bestraft wird. Russlands Präsident Wladimir Putin will den illegalen Artenhandel als Verbrechen einstufen wobei Verurteilte statt mit Geldstrafen künftig mit Gefängnisstrafen zu rechnen haben. Schmuggler, die mit Tieren oder Pflanzen handeln, die unter internationalen Artenschutz fallen, sollen künftig in Russland sogar mit mehr als fünf Jahren Haft bestraft werden. Auch die japanische Regierung hat eine solche Erhöhung des Strafmaßes bereits angekündigt. „Länder, die die Strafen für solche Verbrechen erhöhen, zeigen der Welt, mit welchem Ernst der Artenschutz betrieben werden muss. Wir erhoffen uns, dass alle Mitgliedsstaaten die Strafen für Verbrechen an der Artenvielfalt hinaufsetzen werden“, so Georg Scattolin, Leiter des Internationalen Programms des WWF Österreich. Nach dem Drogen- und Menschenhandel steht der illegale Handel mit geschützten Arten mit knapp 15 Milliarden Euro Umsatz an vierter Stelle der illegalen Geschäfte weltweit.
Der WWF setzt sich auf der UN-Konferenz für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege nächste Woche in Wien dafür ein, dass die Mitgliedsstaaten die Strafen für illegalen Wildtierhandel auf mehr als vier Jahre erhöht und damit als Verbrechen eingestuft werden.
Letztes Jahr entdeckten der WWF und das Artenschutzprogramm TRAFFIC in geplanten Änderungen in der russischen Artenschutzgesetzgebung, dass ein Schlupfloch Wilderern und Schmugglern nur sehr geringe Strafen auferlegt hätte. Nun soll die Strafe auf Wunsch von Präsident Putin auf bis zu fünf Jahre Haft erhöht werden. Bereits vor zwei Wochen wurden die Strafzahlungen für das Töten von Tigern oder Leoparden auf umgerechnet knapp 27.000 Euro erhöht.
In Japan will das Umweltministerium die Haftstrafen für illegalen Artenhandel von einem auf fünf Jahre erhöhen. Die Geldstrafen sollen von umgerechnet 8.000 auf 40.000 Euro hinaufgesetzt werden. Unternehmen, die schuldig gesprochen werden, sollen künftig mit 800.000 Euro Strafe rechnen müssen.
In Südafrika wurde kürzlich ein Wilderer zu 29 Jahren Haft verurteilt. In Thailand bekam ein Einheimischer kürzlich wegen Betrugs mit dem Horn eines Nashorns 40 Jahre Haft. „Die Initiativen von Südafrika, Russland Japan und anderen Ländern werden hoffentlich auch andere Länder auf der Konferenz in Wien aufrütteln“, hofft Scattolin.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231; E-mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...