Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
WWF fordert Naturschutz-Check für Ökostrom-Förderungen
Wien, am 5. Dezember 2018. Aus Sicht des WWF Österreich muss die Bundesregierung die am Mittwoch vorgelegten Eckpunkte zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz deutlich verbessern, um falsche Anreize und Fehlentwicklungen zu verhindern. „Die notwendige und sinnvolle Ökostrom-Offensive darf nicht auf Kosten unserer Natur gehen. Daher muss in Zukunft ein kombinierter Klima- und Naturverträglichkeits-Check über die Vergabe von Ökostrom-Förderungen entscheiden. Mit einem ökologischen Bestbieter-Prinzip können die wirksamsten und naturverträglichsten Projekte gezielt unterstützt werden“, reagiert Gerhard Egger vom WWF Österreich. „Wir begrüßen nachhaltige Investitionen in effiziente und zugleich naturverträgliche Technologien. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Ökostrom-Mittel unter Einhaltung klarer Naturschutzkriterien eingesetzt werden“, unterstreicht Egger den Handlungsbedarf.
„Völlig überzogene Ausbaufantasien der Wasserkraft-Lobby nach einem Zupflastern der letzten unberührten Flussjuwele müssen von der Politik zurückgewiesen werden. Die vorgelegten Ausbauziele sind auch mit einem naturverträglichen Ausbaukurs erreichbar“, bekräftigt Egger. Für den WWF ist dabei absolut entscheidend, dass der Erneuerbaren-Ausbau auch von einem umfangreichen Energiesparprogramm begleitet wird. „Das 100-Prozent-Ziel der Bundesregierung ist nur dann erreichbar, wenn deutlich weniger Energie verbraucht wird. Ansonsten belasten wir unsere Natur, ohne beim Klimaschutz wirklich voranzukommen“, bekräftigt Egger unter Verweis auf den zuletzt wieder angestiegenen Verbrauch an fossilen Energieträgern.
Nicht zuletzt aufgrund der bereits starken Verbauung mit mehr als 5.200 Kraftwerken sind heute nur mehr 15 Prozent der Gewässer in einem sehr guten Zustand. „Daher begrüßen wir den Fokus der Bundesregierung auf die Modernisierung veralteter Anlagen. In Zukunft sollten nur noch jene Wasserkraftprojekte gefördert werden, die den ökologischen Gewässerzustand nicht verschlechtern, die keine Schutzgebiete beeinträchtigen und für den Klimaschutz wirklich maßgeblich sind. Gerade Kleinstanlagen bringen wenig für die Energiewende, haben aber trotzdem fatale Folgen für die betroffenen Gewässer“, sagt Flussexperte Egger. Insgesamt muss die Energiewende vor allem über andere, deutlich stärker wachsende Technologien wie die Photovoltaik laufen, da das naturverträgliche zusätzliche Wasserkraftpotential, etwa aus der Modernisierung von Anlagen, relativ gering ist.
Die WWF-Position basiert auf den EU-Leitlinien zur Förderung von Erneuerbaren, die explizit auch auf die Einhaltung von EU-Umweltschutzinstrumenten wie der Wasserrahmenrichtlinie Wert legen und neben dem Ausbau der Energieproduktion insbesondere Einsparungen als Handlungsoption anführen. Auch die ‚Mission2030“-Strategie der Bundesregierung hält zum Ausbau der Energieinfrastruktur folgendes fest: „Die angedachten Maßnahmen sollen umwelt- und naturverträglich sein und der weiteren Bodenversiegelung sowie Beeinträchtigungen von Kulturlandschaft und Lebensräumen Einhalt gebieten.“ Aus Sicht des WWF Österreich muss dieser Anspruch am Papier jetzt im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz mit Leben erfüllt werden, um der Klimastrategie zu entsprechen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan, Pressesprecher WWF Österreich, Tel.: 067683488 308, E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung