An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Freie Fließstrecke am Inn ist erster Schritt in die richtige Richtung
Innsbruck – 27. Juni 2018. Der Tiroler Regierungsbeschluss für eine freie Fließstrecke am Inn ist ein großer Erfolg für den Naturschutz, hätte aber viel ambitionierter ausfallen müssen. „Leider löst die Politik ihr Versprechen nur halbherzig ein. Denn der Inn müsste noch deutlich besser geschützt werden”, sagt Christoph Walder, WWF-Bereichsleiter Naturschutz. “Erstens war ursprünglich eine längere Schutzstrecke bis Kirchbichl angekündigt. Zweitens ist die jetzt vorgesehene Befristung auf 20 Jahre skurril. Das wäre so als ob das Goldene Dachl nur befristet unter Denkmalschutz gestellt wird“, so Walder. Der WWF hält eine freie Fließstrecke von 150 Kilometer für schutzbedürftig und nicht nur die aktuell paktierten 80 Kilometer von Haiming bis Rotholz.
Zusätzlich zur Verordnung zur freien Fließstrecke hat die Landesregierung auch die Ausarbeitung eines Regionalprogramms für den 22 Kilometer langen Bereich zwischen Rotholz und Kirchbichl angekündigt. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit sowie Hochwasserschutzmaßnahmen am Inn. „Die Beschränkung eines Regionalprogramms auf nur 22 Kilometer verdient den Namen nicht und fällt hinter bisherige Regierungsbeschlüsse zurück. Ein lebendiger Inn braucht auch lebendige Zuflüsse“, erinnert Christoph Walder. Der WWF fordert seit Jahren die Erstellung eines umfassenden Regionalprogramms für das ganze Untere Inntal.
Österreichs Flüsse und Bäche werden im Durchschnitt alle 600 Meter durch Querbauwerke unterbrochen. Über 5.000 Wasserkraftwerke zerschneiden oder beeinträchtigen die Ökosysteme unserer Fließgewässer. Die 150 km des Tiroler Inn zwischen dem Kraftwerk Prutz und dem Kraftwerk Kirchbichl sind die mit Abstand längste freie Fließstrecke der Republik. Mit der Ausweisung als ‚hochwertige Gewässerstrecke‘ bietet sich laut WWF die Chance, den Inn wieder zu einer starken Lebensader für Mensch und Natur zu machen.
Rückfragehinweis:
Christoph Walder, Bereichsleiter Naturschutz des WWF Österreich, +43 676 9255430, christoph.walder@wwf.at
Vincent Sufiyan, Pressesprecher WWF Österreich, +43 676 83488 308, vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF und BirdLife appellieren zu Rücksichtnahme an den Brutplätzen am Inn
Seltene Vögel brüten an den Kiesbänken des Inns – WWF und BirdLife ersuchen um Rücksichtnahme an beschilderten Brutplätzen – Länderübergreifendes Projekt INNsieme connect schützt Artenvielfalt am Inn
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein
Neue Wasserzuleitung fällt zu gering aus und stoppt Austrocknung der Unteren Lobau nicht – WWF fordert Rettung des Naturjuwels – Wiener Stadtregierung massiv gefordert
WWF warnt: Millionen getötete Jungfische durch Wasserkraft am Inn
Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar
Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich