Im Mühlviertel getöteter Wolf war nicht zum Abschuss freigegeben – Bereits 26. Wolf heuer in Österreich ums Leben gekommen
WWF: Geplante Jagd-Verordnung in Niederösterreich ist rechtswidrig
Anlässlich des Endes der Begutachtungsfrist zur Novelle der niederösterreichischen Jagd-Verordnung am 25. Dezember 2025 kritisiert der WWF Österreich den Entwurf in einer aktuellen Stellungnahme als rechtswidrig. Nach Einschätzung der Naturschutzorganisation würde die Novelle weitreichende Tötungen von Wölfen ermöglichen. „Die geplanten Maßnahmen sind weder wissenschaftlich begründet noch rechtlich gedeckt. Die Landesregierung betreibt hier populistische Stimmungsmache gegen den Wolf”, sagt WWF-Experte Christian Pichler. Der WWF fordert daher eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs sowie ein zielführendes Wolfs-Management, das sich auf präventive und wirksame Schutzmaßnahmen fokussiert. Dazu zählt insbesondere eine Herdenschutz-Offensive.
Der Wolf befindet sich in Österreich weiterhin nicht in einem günstigen Erhaltungszustand. Entnahmen sind nach EU-Recht daher nur in eng begrenzten Ausnahmefällen zulässig und müssen nachweislich mit der Erhaltung der Art vereinbar sein. „Diese Voraussetzungen werden durch die geplante Jagdverordnung nicht erfüllt. Es braucht jetzt ein Umdenken in der Wolfs-Politik und wissenschaftlich gedeckte Lösungen“, sagt Christian Pichler vom WWF.
Allein im laufenden Jahr wurden in Österreich bereits 22 Wölfe auf Basis EU-rechtswidriger Verordnungen geschossen, darunter zwei in Niederösterreich. Zusätzlich wurden zumindest zwei weitere Tiere illegal getötet, ein Wolf kam im Straßenverkehr ums Leben. Bei einem Bestand von lediglich rund 100 nachgewiesenen Wölfen in ganz Österreich bedeutet dies, dass bereits etwa ein Viertel der heimischen Population verloren gegangen ist. „Rechnet man die erfahrungsgemäß hohe Dunkelziffer bei Wildtierkriminalität sowie natürliche Todesursachen wie Krankheiten hinzu, ergibt sich ein dramatisches Bild vom Zustand der Wolfspopulation in Österreich“, sagt WWF-Experte Pichler. Gerade deshalb seien präventive Maßnahmen wie eine Herdenschutz-Offensive entscheidend, um ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf zu ermöglichen.
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