Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
WWF: Globaler Handel bedroht Tunfisch, Tiger und Koralle
Wien, Freitag, 12. März 2010 – Vom 13. bis 25. März 2010 findet in Doha (Katar) die 15. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES CoP 15) statt. Die Europäische Union hat angekündigt, einheitlich abstimmen zu wollen und bildet mit 27 Staaten den einflussreichsten Block auf der Konferenz. Der WWF Österreich fordert die EU auf, ihr Stimmrecht im Sinne eines weltweiten, effektiven Artenschutzes wahrzunehmen und sich nicht durch kurzfristige, gewinnorientierte Handelsinteressen beeinflussen zu lassen. “Unzählige Arten, darunter Blauflossentunfisch, zahlreiche Haiarten, Rote Koralle, Tiger und Elefant sind darauf angewiesen, dass die EU-Staaten für deren Schutz eintreten", sagt Axel Hein, Artenschutzexperte beim WWF Österreich.
Vor allem um das Schicksal des Blauflossentunfischs erwartet der WWF ein hartes Tauziehen. Die hohe Nachfrage des japanischen Marktes ist der Hauptgrund für den dramatischen Bestandseinbruch. Die Population im Nordostatlantik sei gar um 85 Prozent eingebrochen so der WWF. Erst am Mittwochabend konnte sich die EU zu einem minimal Konsens zum Schutz des Blauflossentunfischs einigen. Allerdings sei es beschämend, so der WWF, dass sich Europa nicht zu einem bedingungslosen Handelsverbot durchringen konnte. Ausdrücklich begrüßt wird hingegen einen von den USA und der EU eingebrachten Antrag, die Roten Koralle und Haie in Anhang II aufzunehmen. Damit dürften die Tiere, ihre Bestandteile und Produkte nur noch mit behördlicher Genehmigung und "”nachhaltig” auf dem internationalen Markt gehandelt werden. Korallen werden vor allem als Bestandteile in Medizin- und Schmuckprodukten verwendet.
Auch das Ringen um effektivere Schutzmaßnahmen für den Tiger geht auf der Konferenz in eine neue Runde. Es liegt ein EU-Antrag vor, auf Änderung der Resolution zu asiatischen Großkatzen, darunter Tiger, Leoparden oder Nebelparder. Ziel ist die effektivere Bekämpfung des illegalen Handels mit Produkten von gewilderten Großkatzen. “Die Umsetzung der Schutzmaßnahmen für Tiger und andere Großkatzen ist in vielen Ländern unzulänglich, die Berichterstattung unregelmäßig und die bilaterale Zusammenarbeit bei der Wildereibekämpfung ist ungenügend”, kritisiert Hein. Diese Faktoren verhinderten, dass die letzten 3.200 Tiger effektiver geschützt werden können. Außerdem zielt der Antrag darauf ab, die Tiger-Zucht, die nicht der Arterhaltung und des Bestandsschutzes dient, zu verbieten. Zudem liegt ein Antrag der afrikanischen Staaten Tansania und Sambia vor, das Verbot für den Elfenbeinhandel zu lockern. Der WWF lehnt dieses Vorhaben – vor allem in Hinblick auf die Zunahme des illegalen Elfenbeinhandels – ab.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Interviews vor Ort in Doha Volker Homes, Leiter WWF Artenschutz, 0049-163-2914439
Hintergrundinformationen unter www.wwf.de/cites.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik












