Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Hoffnung für den Tiger – Population wächst

Wien, 29.07.2019 – Heute ist Welt-Tiger-Tag und neueste Bestandszahlen und Schätzungen aus Indien geben Anlass zur Hoffnung. Demnach leben heute auf dem Subkontinent wieder 2967 Tiger. Beim letzten Zensus waren es nur 2226. „Bei einer extrem bedrohten Art wie dem Tiger zählt jedes einzelne Tier. Daher freuen wir uns sehr über die neuen Bestandszahlen. Sie zeigen, dass sich umfangreiche Schutzbemühungen auszahlen“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. „Mit Indien beweist einer der bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, dass Tigerschutz auch in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern möglich ist. Wir hoffen jetzt auf eine Signalwirkung für andere Tiger-Staaten, in denen es um die Großkatze weiterhin schlecht steht.“
Während Nepal, Indien oder auch Russland in der vergangenen Zeit Erfolge beim Tigerschutz vermelden konnten, ist die Lage laut der Naturschutzorganisation in vielen Ländern Südostasiens weiterhin besorgniserregend. Obwohl es in Laos, Kambodscha und Vietnam noch geeigneten Lebensraum für Tiger gibt, gelten die Großkatzen dort als biologisch ausgestorben. Einzig aus Myanmar gab es 2019 ermutigende Nachrichten. Tiger galten hier bereits als ausgestorben. Das Land scheint jedoch, anders als lange befürchtet, weiterhin eine kleine, fortpflanzungsfähige Tigerpopulation zu haben.
„Eine Trendwende beim Tiger ist möglich. Immerhin war noch vor zehn Jahren eine Erholung der chinesischen Tiger-Population absolut unwahrscheinlich. Die einst in den südlichen Landesteilen vorkommenden Tiger gelten dort seit den 1990er Jahren als in der Wildnis ausgestorben. Zu groß war die Bedrohung durch Lebensraumverlust und illegale Jagd. Auch die jetzt zulegenden Tigerbestände im Nordosten standen damals unter keinem guten Stern“, so Scattolin.
Hintergrund: Welt-Tiger-Tag
Der internationale Tag des Tigers wird jährlich am 29. Juli begangen und in vielen Ländern wie Indien, China oder auch Bhutan mit öffentlichen Veranstaltungen gefeiert. 2010 ins Leben gerufen, soll der Welttag des Tigers auf die starke Bedrohung der majestätischen Katzen aufmerksam machen. Trotz aller Erfolge gibt es derzeit noch höchsten 4000 wildlebende Tiger in Asien.
2010 war das letzte Chinesische „Jahr des Tigers“, damals gab es Schätzungen zufolge noch etwa 3200 Tiger in freier Wildbahn. 2022 wird das nächste „Jahr des Tigers“ sein. Der WWF hat sich gemeinsam mit allen 13 Tigerverbreitungsstaaten dem ambitionierten Artenschutzziel verschrieben, die Anzahl wilder Tiger bis dahin zu verdoppeln. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass hierfür die richtigen Weichen gestellt wurden, aber gleichzeitig noch viel passieren muss.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at, +43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert