Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Hoffnung für den Tiger – Population wächst

Wien, 29.07.2019 – Heute ist Welt-Tiger-Tag und neueste Bestandszahlen und Schätzungen aus Indien geben Anlass zur Hoffnung. Demnach leben heute auf dem Subkontinent wieder 2967 Tiger. Beim letzten Zensus waren es nur 2226. „Bei einer extrem bedrohten Art wie dem Tiger zählt jedes einzelne Tier. Daher freuen wir uns sehr über die neuen Bestandszahlen. Sie zeigen, dass sich umfangreiche Schutzbemühungen auszahlen“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. „Mit Indien beweist einer der bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, dass Tigerschutz auch in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern möglich ist. Wir hoffen jetzt auf eine Signalwirkung für andere Tiger-Staaten, in denen es um die Großkatze weiterhin schlecht steht.“
Während Nepal, Indien oder auch Russland in der vergangenen Zeit Erfolge beim Tigerschutz vermelden konnten, ist die Lage laut der Naturschutzorganisation in vielen Ländern Südostasiens weiterhin besorgniserregend. Obwohl es in Laos, Kambodscha und Vietnam noch geeigneten Lebensraum für Tiger gibt, gelten die Großkatzen dort als biologisch ausgestorben. Einzig aus Myanmar gab es 2019 ermutigende Nachrichten. Tiger galten hier bereits als ausgestorben. Das Land scheint jedoch, anders als lange befürchtet, weiterhin eine kleine, fortpflanzungsfähige Tigerpopulation zu haben.
„Eine Trendwende beim Tiger ist möglich. Immerhin war noch vor zehn Jahren eine Erholung der chinesischen Tiger-Population absolut unwahrscheinlich. Die einst in den südlichen Landesteilen vorkommenden Tiger gelten dort seit den 1990er Jahren als in der Wildnis ausgestorben. Zu groß war die Bedrohung durch Lebensraumverlust und illegale Jagd. Auch die jetzt zulegenden Tigerbestände im Nordosten standen damals unter keinem guten Stern“, so Scattolin.
Hintergrund: Welt-Tiger-Tag
Der internationale Tag des Tigers wird jährlich am 29. Juli begangen und in vielen Ländern wie Indien, China oder auch Bhutan mit öffentlichen Veranstaltungen gefeiert. 2010 ins Leben gerufen, soll der Welttag des Tigers auf die starke Bedrohung der majestätischen Katzen aufmerksam machen. Trotz aller Erfolge gibt es derzeit noch höchsten 4000 wildlebende Tiger in Asien.
2010 war das letzte Chinesische „Jahr des Tigers“, damals gab es Schätzungen zufolge noch etwa 3200 Tiger in freier Wildbahn. 2022 wird das nächste „Jahr des Tigers“ sein. Der WWF hat sich gemeinsam mit allen 13 Tigerverbreitungsstaaten dem ambitionierten Artenschutzziel verschrieben, die Anzahl wilder Tiger bis dahin zu verdoppeln. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass hierfür die richtigen Weichen gestellt wurden, aber gleichzeitig noch viel passieren muss.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at, +43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!