Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Holzkohle, Öfen und Honig retten die Berggorillas im Kongo
Presseaussendung WWF
Wien, 10. März 2016 – Um das Überleben der letzten 880 Berggorillas zu sichern, braucht es neben Projekten zur Wiederaufforstung auch intelligente Projekte zur Produktion von effizienten Öfen, Holzkohle und auch Bienenzuchten. Über die Programme des WWF zur Rettung der Berggorillas konnten seit 2007 fast 10.000 Jobs für die lokale Bevölkerung geschaffen werden. Auch wurden mehr als 10.000 Hektar wieder aufgeforstet und 12.300 Hektar Urwald konnten gerettet werden. „Der Kampf ums Überleben der letzten Berggorillas im Kongo kann nur gewonnen werden, wenn die Menschen vor Ort aktiv eingebunden werden“, so Gorilla-Experte Karim Ben Romdhane.
In der Demokratischen Republik Kongo ist Strom rar, die Bevölkerungsdichte enorm und die Armut groß. Die meisten Familien am Land müssen ihr Essen mit Holzkohle auf kleinen Öfen zubereiten. Die Preise für Holzkohle sind aber so gestiegen, dass eine Familie bis zu einem Fünftel ihres Jahreseinkommens für diesen Brennstoff ausgeben muss. Kein Wunder, dass zu Projektbeginn 80 Prozent des Brennholzes illegal im Virunga-Nationalpark, dem ältesten Naturschutzgebiet Afrikas und die Heimat der Berggorillas, gefällt wurden. Der WWF startete deshalb mit seinen Partnern 2007 mehrere Projekte, bei denen Holzplantagen außerhalb des Nationalparks angelegt wurden. Aus diesem Holz wird dann Holzkohle produziert. Inzwischen konnten mehr als 10.000 Hektar wieder aufgeforstet und 12.300 Hektar Urwald gerettet werden. Auch wurden 10.000 neue Jobs geschaffen. Daher hat sich bis 2015 der illegale Holzeinschlag im Nationalpark von 80 auf 55 Prozent verringert. Allein im letzten Jahr wurden mehr als 1.000 Hektar neue Aufforstungsflächen ausgewiesen. Insgesamt wurden von 7.000 Bauern 21 Millionen Bäume im Umkreis des Virunga Nationalparks gepflanzt.
Neben der Wiederbewaldung arbeitet der WWF auch an der Produktion von effizienten Öfen, die um die Hälfte weniger Holzkohle für den gleichen Kocheffekt brauchen. Allein im zweiten Halbjahr 2015 wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern mehr als 12.000 effiziente Öfen produziert. Insgesamt konnten seit 2009 mehr als 62.000 solcher Öfen zu einem günstigen Preis verkauft werden. In diesem Sektor fanden 630 Menschen neue Arbeit. Auch die Produktion der Holzkohle wurde verbessert. In 36 effizienten Kohlemeilern wurden allein im letzten Halbjahr 2015 knapp 200 Tonnen Holzkohle erzeugt. 20.000 Tonnen sollen es bis 2019 werden.
Fast 300 Menschen fanden außerdem Arbeit in der vom WWF mitbegründeten Bienenzucht. 240 Bienenstöcke produzierten Honig, der über regionale Kooperativen verkauft wird. „Alle diese Maßnahmen helfen dabei, die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern und bewahren gleichzeitig den Lebensraum der Berggorillas“, so WWF-Experte Ben Romdhane. Die Arbeit des WWF im Kongo wird durch Konflikte zwischen der Armee und bewaffneten Gruppen wie auch durch schlechtes Management und Korruption erschwert.
Weitere Informationen:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, Fotos von Berggorillas auf Anfrage bei Karin Brötzner, karin.broetzner@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...