WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kamerun verhaftet Zentralafrikas Wildererkönig Sangha

Yaoundé/Kamerun, 9. Oktober 2012 – In Kamerun wurde Ende letzter Woche Symphorien Sangha verhaftet. Der lang gesuchte Elefantentöter und Elfenbeinschmuggler ist einer der Wildererkönige in Zentralafrika. Die Verhaftung Sanghas in der Stadt Yokadouma in Südostkamerun wertet der WWF als einen wichtigen Schritt gegen das organisierte Verbrechen das die Tierwelt in Afrika bedroht. Die Naturschutzorganisation ruft die kamerunischen Behörden auf, die Wilderei weiter zu bekämpfen und Sangha mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Der WWF weist darauf hin, dass Sangha nach seinen Verhaftungen bereits öfters geflohen ist. „Der Staat Kamerun muss jetzt alles tun, damit Sangha in Haft bleibt. Denn die organisierte Wilderei untergräbt die Gesellschaft und wirtschaftliche Entwicklung“, warnt Basile Yapo, der Direktor des WWF Kamerun.
Sangha stammt ursprünglich aus der Zentralafrikanischen Republik und ist derzeit Bürger Kameruns. Der Wildererkönig ist auf die Tötung von Elefanten wegen ihrer Stoßzähne spezialisiert. 2010 schoss er auf Ranger und hat einen von ihnen so schwer verletzt, dass er bis heute verkrüppelt ist. 2012 führte er eine Bande von sudanesischen Wilderern an, die in der Zentralafrikanischen Republik 25 Elefanten massakrierten, bevor sie von den Behörden gestoppt wurden. Sangha war vor allem im Grenzgebiet zwischen Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und der Republik Kongo aktiv. Das dortige trinationale Schutzgebiet hat eine Größe von mehr als 7.500 Quadratkilometern mit einem der letzten intakten Tropenwälder Afrikas und beheimatet eine bedeutende Population von Waldelefanten. 2012 wurde es zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.
Die Wilderei und die beschlagnahmten Elefantenstoßzähne erreichten in Zentralafrika letztes Jahr Rekordzahlen. Die bewaffneten Banden überqueren ungehindert die Grenzen der Staaten in der Region und gefährden die nationale Sicherheit. Der illegale Handel mit Wildtieren gehört mit bis zu acht Milliarden Euro zu den lukrativsten illegalen Aktivitäten weltweit.
Weitere Informationen:
Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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