Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten
WWF: Klare Worte aus Rom für Umwelt und Klimaschutz

WWF Presseaussendung
Rom/Wien, 18. Juni 2015 – Der WWF lobt Papst Franziskus für seine heute veröffentlichte Enzyklika „Laudato Sii“, die nach Ansicht der Umweltschützer an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Das Kirchenoberhaupt fordert nicht weniger als das Ende des fossilen Zeitalters und die Abkehr von einem sich immer weiter verbreitenden zerstörerischen Lebensstil, der auf Kosten der Natur und der Menschen insbesondere in den ärmeren Ländern geht. „Die Botschaft von Papst Franziskus ergänzt die Klimadebatte moralisch. Der Klimawandel ist nicht mehr nur ein wissenschaftliches sondern zunehmend auch ein moralisches und ethisches Problem. Er wirkt sich auf das Leben, die Lebensgrundlagen und Rechte von allen aus – vor allem auf die Armen, Ausgegrenzten und verletzbarsten Gesellschaften“, beurteilt WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides die heute präsentierte Enzyklika. Der WWF hofft, dass sich das Wort des Papstes nicht nur auf alle gläubigen Katholiken sondern auf alle Menschen in der Welt auswirken wird.
„Franziskus hat mit seinem päpstlichen Lehrschreiben die brennendsten Zukunftsfragen formuliert und sehr deutlich gemacht, dass es höchste Zeit ist, die Weichen in Richtung nachhaltige Zukunft zu stellen“, sagt Johanides. Die Naturschützer erhoffen sich von der Enzyklika vor allem Rückenwind für die nächste Runde der internationalen UN-Klimaverhandlungen in Paris. „Inzwischen müsste auch der letzte Bremser – ob Politiker oder Manager – die Glocken läuten gehört haben. Wir brauchen ein neues globales Klimaschutzabkommen und die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft sehr schnell bis 2050. Der Papst stellt sich nun entschieden den Leugnern und Skeptikern entgegen und schließt sich der etablierten Wissenschaftsmeinung an, nach der der Klimawandel größtenteils menschengemacht ist“, so Johanides weiter. Impulse erwartet der WWF zudem für die Bewahrung der Schöpfung, etwa in den Regenwäldern des Amazonas. Gerade in Lateinamerika findet der Pontifex bei vielen Menschen Gehör. Das kann helfen um die geplante Aufweichung des Waldschutzes in Brasilien und die Ausbeutung der letzten Naturschätze zu verhindern.
„Die Enzyklika ist ein historischer Wandel in der katholischen Kirche, die den Menschen nun als gleichberechtigten Teil der Natur und nicht mehr als dessen Herrscher sieht. Das ist eine Botschaft der Hoffnung für eine Zukunft, in der die Menschheit mit ihren natürlichen Ressourcen vernünftiger umgehen wird und sich solidarisch zu unserem Planeten und seiner Biodiversität bekennt“, so Johanides und erinnert dabei an die begrenzten Ressourcen unseres Planeten.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
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