Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Köstinger erteilt „Wolf-Freihaltezonen“ eine klare Absage
![Eurasischer Wolf](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4e4d14653cc64.jpg)
Wien, am 02. Mai 2018 (OTS) – Umweltministerin Elisabeth Köstinger erteilt den von Bauernbund, Landwirtschaftskammer, und Jagd Österreich geforderten „Wolf-Freihaltezonen“ eine klare Absage. „Die Einrichtung von Wolf-Freihaltezonen ist mit dem derzeitigen Schutzstatus des Wolfs laut Fauna/Flora/Habitat- Richtlinie nicht vereinbar. Wölfe sind eine in allen Mitgliedsstaaten streng zu schützende Tierart“, schreibt Köstinger in einer Anfragebeantwortung an den NEOS-Abgeordneten Gerald Loacker. „Damit bestätigt die Umweltministerin unsere Linie. Wolf-Freihaltezonen widersprechen geltendem EU-Recht und sind auch naturschutzfachlich absurd, weil sich ein freilebendes Wildtier nicht an künstlich festgelegten Grenzen orientiert“, reagiert WWF-Experte Christian Pichler.
Der WWF Österreich fordert von der Politik ein rechtskonformes Wolfs-Management mit konkreten Herdenschutzmaßnahmen sowie höheren Entschädigungszahlungen für Landwirte, falls Schäden auftreten. Parallel dazu braucht es deutlich mehr Forschung, Information und Beratung, samt deutlich besserer Zusammenarbeit der Bundesländer. Daher schlägt der WWF einen eigenen Wolfsgipfel vor, der die zukünftigen Schritte gemeinsam mit allen wichtigen Stakeholdern aus Politik, Jagd, Landwirtschaft und Naturschutz vorbereitet. „Wölfe sind weder reißende Bestien noch Kuscheltiere. Daher braucht es rechtskonforme und ausgewogene Lösungen, die bundesweit abgestimmt sind“, begründet Pichler den Wolfsgipfel, der von Umweltministerin Köstinger einberufen werden sollte.
Köstinger bekräftigt in ihrer Anfragebeantwortung richtigerweise, dass für Wölfe ein besonderes EU-Schutzregime gilt, von dem nur in bestimmten begründeten Einzelfällen abgewichen werden dürfe. „Damit sind die populistischen Forderungen nach einem niedrigeren Schutzstatus samt Abschussquoten einmal mehr als unrealistische Scheinlösungen enttarnt. Wer nur auf diese Schiene setzt, lässt auch die von Schäden betroffenen Landwirte allein im Regen stehen“, bekräftigt Pichler die Notwendigkeit eines ausgewogenen und konstruktiven Vorgehens der Politik. „Das erwartet sich auch die Mehrheit der Bevölkerung, die den Wolf kein zweites Mal ausrotten will“, verweist Pichler auf repräsentative Umfragen zur Rückkehr des Wolfs nach Österreich.
„Auch der Bund muss sich endlich aktiv engagieren und seine koordinierende Rolle gegenüber den Ländern stärker wahrnehmen. Denn das Thema wird sich nicht von selbst lösen“, sagt Pichler. Ergänzend zum Wolfsgipfel mit allen Stakeholdern brauche es daher eine ausreichend finanzierte und entscheidungsstarke Koordinationsstelle, die zum Beispiel Herdenschutzmaßnahmen gezielt unterstützt und erfolgreiche Maßnahmen anderer europäischer Länder auch in Österreich umsetzt.
Rückfragehinweis:
Christian Pichler, WWF Artenschutzexperte, Tel.: 0676 83488 202, E-Mail: christian.pichler@wwf.at
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: 0676 83488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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