Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
WWF kritisiert Antrag auf Abschuss von Bär und Wolf in Tirol
Wien/Tirol (OTS) – Nach dem Antrag auf Wolfs-Abschuss in Salzburg sucht nun auch die Landwirtschaftskammer Tirol um eine Abschussfreigabe für Bär und Wolf bei den Behörden an. Der WWF kritisiert die aktionistische Forderung scharf: „Seit 2002 wandern regelmäßig Bären in Tirol ein, seit 2009 auch immer wieder Wölfe. Von Seiten der Landwirtschaftsvertreter wurde seither nichts unternommen, um betroffenen Bauern ihre berechtigten Sorgen zu nehmen und sie bei der Rückkehr streng geschützter Arten mit tatsächlich wirksamen Herdenschutzmaßnahmen zu unterstützen. Abschüsse sind reine Scheinlösungen und sollen von langjährigen Versäumnissen ablenken. Interessensvertreter der Nutztierhalter sind offensichtlich nicht an Prävention interessiert, sondern ergehen sich in populistischen Abschussphantasien und Wild-West-Politik“, sagt Christian Pichler vom WWF Österreich.
Schutzmaßnahmen wie der Einsatz von Elektrozäunen sind zentraler Bestandteil des seit 2005 vorliegenden Managementplans für den Bären, bzw. des seit 2012 existierenden Wolfsmanagementplans. „Es wäre genügend Zeit gewesen, sich auf die Rückkehr der Beutegreifer einzustellen. Es ist kurzsichtig zu glauben, ein Abschuss löse die Konflikte. Steigende Populationszahlen in den Nachbarländern werden immer wieder dazu führen, dass Wölfe und Bären durch heimische Gefilde streifen und sich ansiedeln. Die einzig langfristige und rechtskonforme Lösung ist wirksamer Herdenschutz und ausgewogene Beratung für Landwirte – wie in der Schweiz und Deutschland erfolgreich praktiziert“, so Pichler.
Den mit dem Abschussantrag befassten Tiroler Behörden attestiert der WWF ein umsichtiges Vorgehen. „Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck verweist zurecht auf den engen gesetzlichen Rahmen bei einer etwaigen Entnahme der nach EU-Naturschutzrecht streng geschützten Arten. Bevor zur Büchse gegriffen werden kann, müssen sich gelindere Mittel als unwirksam erweisen“, so Pichler. Auch das Amt der Tiroler Landesregierung setzte zuletzt wichtige Schritte für ein erfolgreiches Management großer Beutegreifer. So wurden mobile Elektrozäune angeschafft, die von Landwirten kostenlos geliehen werden können. Außerdem wurde ein Mitarbeiter für Entschädigungsabwicklung und Präventionsberatung eingestellt. „Diese Arbeit und die bundesländerübergreifenden Bemühungen im Österreichzentrum für Bär-Wolf-Luchs soll die Landwirtschaftskammer nicht durch Panikmache konterkarieren, sondern konstruktiv an der Lösung der Konflikte mitarbeiten“, fordert Pichler.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen