Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF kritisiert untaugliches Wolfsmanagement in Salzburg
![Europäischer Wolf](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/4dde292a0b14b.jpg)
Wien/Salzburg, 09.10.2019 – Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert das völlig untaugliche Wolfsmanagement der Salzburger Landesregierung. „Der Wolf ist eine europarechtlich streng geschützte Art. Daher muss die Landespolitik endlich eine praxistaugliche Herdenschutz-Offensive starten anstatt ständig nur Abschussfantasien zu wälzen, die dem EU-Recht widersprechen“, sagt WWF-Experte Christian Pichler. Diese Linie bestätigt übrigens auch eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU) im Auftrag der Bundesländer. "Zur Vermeidung der Konflikte mit Nutztierhaltern kann aufgrund des aktuellen Schutzstatus der Wölfe nur die Forcierung der Herdenschutzmaßnahmen beitragen", schreiben die wissenschaftlichen Fachleute wörtlich.
„Freibriefe für Abschüsse auf Basis willkürlicher nationaler ‚Obergrenzen‘ widersprechen dem EU-Naturschutzrecht. Bei streng geschützten Arten wie dem Wolf ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, ob nicht gelindere Mittel wie Herdenschutz oder der Einsatz von Hunden zum Ziel führen. Bisher wurde aber wenig bis nichts getan, um konkret vor Ort zu helfen. Damit lässt der zuständige Landesrat auch die betroffenen Weidetierhalter allein im Regen stehen. Das ist und bleibt ein Skandal", kritisiert Pichler. Dass Landesrat Schwaiger wiederholt von einem „Problemwolf“ spricht, ist aus naturschutzfachlicher Sicht falsch: „Ein Wolf kann nicht zwischen erlaubter und unerlaubter Beute unterscheiden, solange er nicht durch Herdenschutzmaßnahmen von ungeschützten Weidetieren abgehalten wird“, so Pichler.
"Richtig angewendeter Herdenschutz sorgt dafür, dass Wölfe von Beginn an Weidetiere meiden und Wildtiere erbeuten, weil sie sonst einen Stromschlag bekommen oder sie ein Herdenschutzhund vertreibt. In diesem Sinne muss auch rasch mit der im Managementplan verankerten Zucht und Ausbildung von Herdenschutzhunden begonnen werden. Dazu gehört die Suche nach geeigneten Hirten, um diesen traditionellen Beruf wiederzubeleben", sagt Pichler. Parallel dazu brauche es eine ausgewogene Beratung der Landwirte sowie unbürokratische und ausreichend dotierte Entschädigungslösungen – und zwar nach Vorbild der Schweiz und anderer Nachbarländer, die mit weit größeren Wolfs-Populationen leben.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...