Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: KW Telfs gefährdet Regionalplan Inn und das Projekt der.inn
![Inn im Oberland](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/45743d576f659.jpg)
Wien, Innsbruck, am 5. April 2011 – Die jüngsten Vorstöße Platters pro Telfs torpedieren nicht nur den Tiroler Kriterienkatalog, sondern konterkarieren auch die langjährigen Bemühungen, im Rahmen des Projektes "der.inn – lebendig und sicher" einen abgestimmten Weg zu gehen, kritisiert der WWF. Der Standort Telfs wurde selbst von der TIWAG – nach ursprünglichen Plänen – nicht mehr weiterverfolgt, weil hier der Schaden eindeutig größer als der Nutzen wäre: "Das Projekt fällt durch den Kriterienkatalog, gefährdet ein Sonderschutzgebiet, und lukriert eine Strommenge, mit der man gerade einmal Tirols Verbrauchszuwächse für vier bis fünf Monate abdecken könnte", zählt Christoph Walder vom WWF auf. "Der Landeshauptmann gefährdet mit seinem Justaments-Standpunkt die jahrelang aufgebauten, gemeinsamen Bemühungen für eine nachhaltige Entwicklung des Inn" gibt der Flussexperte zu bedenken.
Vor allem bedingt durch die starke energiewirtschaftliche Nutzung des Inn – zwischen Passau und St. Moritz befinden sich mehr als 20 Wasserkraftwerke – gilt der Landesfluss als prioritäres Sanierungsgewässer, an dem alle weiteren Verschlechterungen verhindert werden müssen. "Das bedeutet, dass alle weiteren Barrieren, wie sie etwa durch das KW Telfs entstehen würden, absolut zu vermeiden sind", erklärt Walder. Vor allem die so genannte ökologische Durchgängigkeit, das heißt die 120 km lange Strecke zwischen Landeck und Wörgl, an der der Fluss noch frei fließen kann, muss erhalten bleiben.
![Inn und Sill, © by WWF/A.Vorauer Inn und Sill, © by WWF/A.Vorauer](/wp-content/uploads/2021/10/45743e4d855e9_o.jpg)
Der vom Land Tirol angestrebte "Regionalplan Inn" bietet die Chance, solche wertvollen Innstrecken zu erhalten, andere durch Renaturierungen zu fördern, sowie geeignete Stellen für Kraftwerksbauten zu identifizieren. Er baut damit auf der in den vergangenen Jahren von Bund, Land und WWF etablierten Kooperation "der.inn-lebendig und sicher" auf, in der man sich seit vier Jahren vorbildhaft um ökologischen Hochwasserschutz und eine moderne Gewässerentwicklung bemüht.
"Bei der Erarbeitung einer sinnvollen Zonierung in Strecken, an denen die Erhaltung der Flussräume Vorrang hat und solche, wo ökologisch verträgliche Wasserkraftnutzungen noch machbar sind, bringen wir gerne unser Know-How ein", bietet Walder vom WWF an.
Die drei Natur- und Sonderschutzgebiete im Oberinntal (Silzer Au, Rietzer- und Mieminger Innau sowie Kranebitter/Völser Au) sowie das Schutzgebiet Milser Au sind jedenfalls auszuklammern. Das entspricht nicht nur gemeinsamen Überlegungungen von Land Tirol und WWF, sondern deckt sich auch mit dem Kriterienkatalog. "Das KW Telfs widerspricht demnach ganz klar einer sinnvollen Erstellung des Regionalplanes", so Walder abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Tel. 01/488 17-250, e-mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...