Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
WWF: Murkraftwerk Gössendorf fordert zu viele Opfer

Wien, Graz, 16. 9. 2009 – Für den WWF ist die Errichtung des Kraftwerks Gössendorf in mehrfacher Hinsicht abzulehnen. Die negativen ökologischen Auswirkungen auf Naturhaushalt, Landschaft und eine international bedeutende Fischfauna sind zu groß. „Das Kraftwerk Gössendorf fordert zu viele Opfer und darf nicht gebaut werden“, fordert der stellvertretende Geschäftsführer des WWF, Andreas Wurzer.
Wie der heutigen Ausgabe der Stadtzeitung Falter zu entnehmen ist, bestehen nun große Bedenken, dass die Errichtung der Kraftwerke an der Mur einen möglichen Engpass in der Trinkwassersicherheit für die Stadt Graz bewirken könnte. Dies bestätige sogar die Graz AG selbst in einem Positionspapier vom 8. Juli 2009. Aus Sicht des WWF kann ein derartiges Risiko nicht stillschweigend in Kauf genommen werden sondern erfordert eine sorgfältige Untersuchung und Klärung. „Der Ball liegt nun bei den Verantwortlichen in der Stadt Graz und der Landesregierung, die diese Bedenken ernst nehmen müssen. Solange ein noch so kleines Risiko für die Gesundheit der Grazerinnen und Grazer besteht, darf keine Bauwilligung erteilt werden“, soWurzer.
Für den WWF überwiegen die negativen Auswirkungen des Kraftwerks. Der Verlust der Murauen und die potenzielle Gefahr für die Trinkwasserversorgung für die zweitgrößte Stadt Österreichs sind höher zu werten als die geplante Stromausbeute des Kraftwerks. „Sollten sich die Bedenken der Graz AG bestätigen, kann man bei den Murkraftwerken Gössendorf und Kalsdorf nicht mehr von der sauberen Wasserkraft sprechen“, erklärt Wurzer. „Ich appelliere daher an den Bürgermeister und die Gemeinderäte der Stadt Graz ihre Gründe in den Murauen solange nicht zur Verfügung zu stellen bis die Bedenken der Graz AG lückenlos entkräftet sind“, so Wurzer abschließend.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF Österreich, Tel. Tel. +43-1-48817-231 oder +43-676-83488-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme