Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Nationalen Klima- und Energieplan auf allen Ebenen verbessern
![Österreichisches Parlament (c) Pixabay](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5a4b63e0b1bfe.jpg)
Wien. Die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF Österreich hat gemeinsam mit Klima-Fachleuten von GLOBAL 2000, Greenpeace und dem VCÖ eine aktuelle Stellungnahme zum “Entwurf des Integrierten nationalen Energie- und Klimaplans für Österreich” (NEKP) abgegeben. „Das vorgelegte Dokument ist nicht kompatibel mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und enthält keinen Weg, wie selbst die EU-Mindestvorgaben erreicht werden können. Konkrete Vorschläge für substanzielle Maßnahmen und Instrumente fehlen“, sagt WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner, eine Mitunterzeichnerin des am Freitag an Umweltministerin Elisabeth Köstinger versandten Schreibens. „So wie bisher geht es nicht weiter. Die Bundesregierung muss diesen völlig untauglichen Entwurf auf allen Ebenen verbessern. Dafür braucht es neben vielen konkreten Maßnahmen auch eine ernst gemeinte Öffentlichkeitsbeteiligung“, fordert Plattner.
Völlig unverständlich ist, warum wissenschaftliche Erkenntnisse nicht in den Entwurf des NEKP eingearbeitet werden. Dieser fällt in zentralen Punkten sogar hinter die zahnlose Klimastrategie „Mission2030“ zurück, konkrete Maßnahmen sind nicht erkennbar. „Das gesamte Steuer- und Abgabensystem muss klima-fit gemacht werden, aber gerade in dieser Hinsicht lässt die Bundesregierung bisher völlig aus“, kritisiert WWF-Expertin Plattner und fordert insbesondere eine ambitionierte ökologische Steuerreform sowie die Abschaffung von milliardenschweren kontraproduktiven Subventionen wie des Diesel-Privilegs. Zudem brauche es rasche Schritte für eine nachhaltige Mobilitätswende sowie eine umfassende Energiespar-Offensive mit konkreten Eckpunkten statt reinen Absichtserklärungen. „Ansonsten sind auch die Ausbauziele für 100 Prozent naturverträglichen Ökostrom bis 2030 nicht erreichbar“, warnt Plattner.
Die Unterzeichner der Stellungnahme halten fest, dass auch das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz die Ansprüche an Klima- und Naturschutz besser als bisher miteinander verbinden muss, damit die Energiewende auch naturverträglich ist. „Daher braucht es hier zum Beispiel klare Kriterien für einen kombinierten Klima- und Naturverträglichkeits-Check“, konkretisiert Plattner. Auch die relevanten EU-Leitlinien zur Förderung von Erneuerbaren legen explizit auch auf die Einhaltung von Umweltschutzinstrumenten wie der Wasserrahmenrichtlinie Wert und führen insbesondere Einsparungen als Handlungsoption an. In diesem Sinne hält die Stellungnahme dezidiert fest: „Die Erreichung des Ziels 100 Prozent erneuerbare Energie im Strombereich bis 2030 erfordert parallel zum Ausbau Erneuerbarer Energien auch umfangreiche Energiespar-Offensiven, die von der Politik bisher nahezu völlig ignoriert bzw. nur punktuell umgesetzt werden.“
Rückfragehinweis
WWF Österreich
Vincent Sufiyan
Pressesprecher
Mobil: +43 676 834 88 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...