Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
WWF Österreich: Aufstockung des „Raus-aus-Öl“-Bonus ist wichtiges und richtiges Signal

Wien, am 11. Mai 2020. Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise bewertet die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die von Umweltministerin Leonore Gewessler durchgesetzte Aufstockung des „Raus-aus-Öl“-Bonus als wichtiges und richtiges Signal, dem weitere Schritte folgen müssen. Insbesondere die viel zu niedrige Sanierungsrate müsse deutlich steigen, um die Klima- und Energieziele zu schaffen. „Wir müssen auf allen Ebenen Energie sparen und fossile Energieträger ausbremsen. Einerseits müssen dafür vor allem die über 600.000 Ölheizungen möglichst schnell durch klimafreundliche Alternativen ersetzt werden. Andererseits muss der Gebäudebestand rascher thermisch saniert werden“, sagt WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner und verweist auf den Mehrwert für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsmarkt in der Coronakrise: „Klimaschutz-Investitionen lohnen sich gerade jetzt doppelt und dreifach.“
Insgesamt stehen für Heizkesseltausch und thermische Sanierung laut Klimaschutzministerium heuer 142,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist insgesamt mehr als zuletzt, aber aufgrund jahrelanger Versäumnisse in Österreich müssen die Mittel weiter massiv aufgestockt werden, um die Klima- und Energieziele zu schaffen. Das gilt gerade für die thermische Sanierung: Denn in den vergangenen Jahren ist die ohnehin beschämend niedrige Gesamtsanierungsrate bei Wohnungen auf lediglich 1,4 Prozent gesunken, wie eine aktuelle Berechnung des Umweltbundesamts zeigt. „Bund und Länder sind gefordert, die Förderanreize und die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern“, sagt Lisa Plattner.
Der WWF Österreich fordert darüber hinaus von der Bundesregierung ein eigenes „Arbeitsmarkt-Paket Klimaschutz“. Dieses besteht aus einer zusätzlichen Milliarde für Green Jobs, einer vorgezogenen öko-sozialen Steuerreform sowie aus einem Klima- und Naturschutz-Check für alle Konjunkturhilfen. Parallel dazu müssen umweltschädliche Subventionen rasch abgebaut und klimagerecht investiert werden.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
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