Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF Österreich: Große Feiertage, kleiner Fußabdruck
Umweltschutzorganisation gibt Tipps für gelungene, umwelt- und klimaschonende Feste – inklusive neuem WWF-Kochbuch mit praktischen Rezepten gegen Lebensmittelverschwendung
Trotz Abstandsregeln und Mund-Nasenschutz sind die bevorstehenden Feiertage für viele Menschen ein Lichtblick. Mit der richtigen Planung und etwas Kreativität werden Weinachts- und Neujahrsfeiern auch ein Fest für die Umwelt und das Klima. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich zeigt, wie man stimmungsvolle Dekorationen und nachhaltige Festtagsmenüs mit wenig Aufwand zaubert, zugleich Ressourcen schont und unnötige Abfälle vermeidet.
Im neuen, digital verfügbaren WWF-Kochbuch stehen schmackhafte Rezepte zur Verwertung von übergebliebenen Lebensmitteln. Denn: “Vom Einkauf der richtigen Mengen an Nahrungsmitteln über die richtige Lagerung bis hin zur Verwertung von übergebliebenen Gerichten oder Zutaten fallen in privaten Haushalten sehr viele Lebensmittelabfälle an”, sagt Hannah-Heidi Schindler, WWF-Expertin für nachhaltige Ernährung. Insgesamt landen in Österreich jährlich eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll – das belastet die Umwelt und das Klima. So auch der Fleischkonsum, der traditionell an Feiertagen überdurchschnittlich hoch ist: “Wir essen über das Jahr verteilt schon dreimal mehr Fleisch als vom Gesundheitsministerium empfohlen”, sagt Schindler. “Gerade an Feiertagen sollten wir uns im bewussten Genuss üben – mit deutlich weniger und dafür besserem Fleisch. Ganz allgemein gilt: biologisch, regional, saisonal." Insbesondere bei tierischen Produkten sollte man beim Einkauf akribisch auf die Herkunft achten, denn viele werden auf Kosten des Tierwohls, des Artenschutzes und des Klimas hergestellt. Der Fleischratgeber sowie der Fisch-Ratgeber des WWF helfen bei der richtigen Auswahl und Orientierung. Zusätzlich ist die Politik gefordert, endlich überall verpflichtende Kennzeichnungen nach Herkunft und Tierwohl umzusetzen.
Auf Feuerwerke verzichten, bei Dekorationen sparen
Auch bei festlichen Dekorationen gilt das Credo „weniger ist mehr“. Übermäßige Beleuchtung, Böller oder Baumbehang verschmutzen die Umwelt nämlich massiv. Feuerwerke sind beispielsweise wahre Feinstaubschleudern und zusätzlich für Tiere aller Art (durch Licht und Lärm) sehr belastend. Lametta, Glitzer oder Konfetti auf Plastik landen häufig in der Umwelt und schließlich in der Nahrungskette. Plastik-Deko sowie Verpackungen sollten also vermieden werden. Eine Alternative sind Mehrweg-Verpackungen an, die wiederverwertet werden können. Dekoration ist wunderbar selbst aus Naturmaterialien herstellbar. Beim winterlichen Spaziergang gesammelte Zweige, getrocknete Bio-Orangen mit Nelken versehen oder selbstgebastelter Weihnachtsbaumbehang aus Bienenwachs duftet herrlich und schadet der Umwelt nicht.
Wer Heim, Garten oder Christbaum gerne mit Lichterketten schmückt, sollte unbedingt darauf achten, dass diese mit energiesparenden LEDs ausgestattet sind. Beim Weihnachtsbaum selbst gilt: am besten eine heimische Baumart vom Bio-Bauern aus der Region. Die Herkunft ist an den Papierschleifen, die am Wipfel angebracht sind, erkennbar. Denn 75 Prozent aller heimischen Christbäume werden in Kulturen gezüchtet. “Um die Erträge hoch zu halten, werden bei großen, konventionellen Baumkulturen möglichst viele Exemplare auf engem Raum gepflanzt und auch chemische Mittel eingesetzt”, sagt WWF-Waldexpertin Karin Enzenhofer.
Beim Kaufen von Geschenken ist Regionalität Trumpf. Wer ganz auf Materielles verzichten und so wertvolle Ressourcen schonen möchte, kann auch Zeit schenken: Ein Wanderausflug oder ein selbstgekochtes Essen machen Schenkenden und Beschenkten Freude. Auch Patenschaften sind eine gute Möglichkeit, ressourcenschonend zu schenken. Die WWF Geschenkpatenschaft steht heuer im Zeichen des Schneeleoparden, der in seiner Heimat zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt ist.
Das WWF CLIMATE GROUP Kochbuch „Der beste Rest – Praktische Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung“ Der Beste Rest – Kochbuch
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
+43 676 834 88 240
alexa.lutteri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans