Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF Österreich kritisiert Beschluss des EU-Parlaments: Neue Subventionen für die Plünderer der Meere

Brüssel, Wien, am 4. April 2019. Trotz der starken Überfischung der Meere hat das Europäische Parlament am Donnerstag völlig kontraproduktive Subventionen für den Kauf und die Modernisierung von Fangschiffen beschlossen. Damit würde die ohnehin bereits überhöhte Fangkapazität der EU-Flotten weiter ausgeweitet werden. „Die geplante Wiedereinführung umweltschädlicher Subventionen widerspricht den internationalen Zusagen der Europäischen Union, die Überfischung zu beenden. Stattdessen soll jetzt das Geld der europäischen Steuerzahler dazu verwendet werden, die Ausbeutung unserer Meere weiter zu befeuern und die Zukunft der Fischerei zu riskieren. Zu den Verlierern zählt die Natur und am Ende die Fischer selbst, denn es drohen leere Meere“, kritisiert Simone Niedermüller, Meeresbiologin beim WWF Österreich. Der WWF setzt sich dafür ein, alle schädlichen Subventionen abzuschaffen und stattdessen in den Schutz der Meere zu investieren.
Bisher hat die Europäische Union Subventionen für den Bau neuer Fangschiffe aus guten Gründen verboten, um die Überfischung einzudämmen. Die jetzt vorgesehene Wiedereinführung verstößt gegen das Ziel der Vereinten Nationen, Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu erhalten und nachhaltig zu nutzen (SDG 14). Dieses fordert ausdrücklich, dass jene Subventionen, die zu Überkapazitäten und Überfischung beitragen, bis 2020 untersagt werden. Zudem untergräbt der aktuelle Beschluss auch die positive Absicht des EU-Parlaments, zumindest 25 Prozent der Investitionen des Fischereifonds EMFF in den Schutz und die Wiederherstellung der Meeresumwelt umzuleiten – zum Beispiel für selektivere Fanggeräte, um Beifänge zu vermeiden.
Österreich muss sich für Schutz der Meere einsetzen
In den nächsten Monaten wird der Rat der Fischereiminister seine Position festlegen und mit Kommission und Parlament über den finalen Beschluss des europäischen Fischereifonds verhandeln. Der WWF appelliert daher an die nationalen Regierungen, sich gegen die Wiedereinführung schädlicher Subventionen zu stemmen sowie Fischereikontrollen und Erforschung von Fischbeständen zu stärken. „Österreich muss sich auf EU-Ebene klar positionieren und seine internationale Verantwortung für den Schutz der Meere erfüllen“, fordert Simone Niedermüller eine klare Linie von Umweltministerin Elisabeth Köstinger.
Rückfragehinweis:
Gerhard Auer
WWF-Pressesprecher
+43 676 83488 231
gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”