Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten
WWF Österreich: Staatsgelder für Luftfahrtindustrie nur mit Klima-Kriterien

Wien, am 15. April 2020. Anlässlich der Debatte über Staatshilfen für die angeschlagene Luftfahrtindustrie fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich einen klimagerechten Wandel des gesamten Verkehrssektors nach der Corona-Krise, um langfristig krisensichere Arbeitsplätze zu schaffen. Bei allen Rettungsgeldern müssten die Menschen und das Klima im Zentrum stehen, es brauche insgesamt eine klimaschonendere und sozial gerechtere Mobilität. „Die Luftfahrtindustrie befeuert die Klimakrise und verteidigt unfaire Steuerprivilegien, verlangt aber derzeit nach einer möglichst bedingungslosen Rettung durch die öffentliche Hand. Das passt überhaupt nicht zusammen“, kritisiert WWF-Klimasprecher Karl Schellmann und sieht die Bundesregierung gefordert. „Alle Rettungsgelder, die über die Nothilfe für die Beschäftigten hinausgehen, müssen kritisch hinterfragt und an öko-soziale Kriterien geknüpft werden. Die Politik darf der fossilen Industrie keine teuren Blankoschecks ausstellen, sondern muss die Mobilität insgesamt neu ausrichten“, fordert Schellmann.
Jede Unterstützung der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA), von Lauda, Flughafen und Co. müsse an die künftige Ausrichtung am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrages gekoppelt werden. „Die CO2-Emissionen müssen massiv reduziert werden, nur ausgleichen reicht nicht“, sagt Karl Schellmann. Konkret müssten etwaige Staatshilfen daher zumindest mit einer massiven Einschränkung von Kurzstreckenflügen, mit der Abschaffung fossiler Steuerprivilegien und mit einer weit höheren Ticketabgabe flankiert werden. In Verbindung damit gehört auch die geplante dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat gestoppt. „Wer in klimaschädliche Infrastruktur investiert, landet in einer teuren Sackgasse. Ökologisch und volkswirtschaftlich weit sinnvoller wäre zum Beispiel ein Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Das würde auf mehreren Ebenen sichere Arbeitsplätze bringen“, sagt Schellmann.
Wie von mehreren führenden Ökonomen gefordert, sollte sich die Republik im Zuge einer etwaigen Rettungsaktion vorübergehend auch eine Aktienbeteiligung sichern, um die gewünschten Weichenstellungen besser durchsetzen zu können. Zusätzlich könnte die öffentliche Hand damit auch von der erwarteten Erholung des Sektors profitieren. „Die Einnahmen daraus würden nicht nur das Budget entlasten, sondern auch Klimaschutzmaßnahmen unterstützen. Diese beleben wiederum die Wirtschaft, schonen die Umwelt und schaffen zukunftsfitte Arbeitsplätze“, sagt Karl Schellmann.
Klimaschonende und sozial gerechte Mobilität forcieren
Nach der akuten Nothilfe fordert der WWF von der gesamten Bundesregierung die rasche Umsetzung eines ambitionierten Gesamtkonzepts für zukunftsfähige Mobilität: „Ein zukunftsfähiges Verkehrssystem muss integriert und vernetzt gedacht werden. Das fängt mit der Raumplanung an und geht über für alle leistbaren öffentlichen Verkehr bis zu grundlegenden Reformen bei Airlines und Flughäfen“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Auch die Forschung müsse forciert werden. „Es wird auch in Zukunft geflogen, rechtzeitig entwickelte Technologien aus Österreich könnten hier viele qualifizierte Arbeitsplätze bringen.“
Rückfragen und Kontakt:
WWF Österreich, Mag. Volker Hollenstein, Leiter Politik & Kommunikation; Mobil: +43664 501 31 58; E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer Umweltbericht: WWF fordert Absage des Lobautunnels
Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen