WWF präsentiert Erfolge beim Schutz der Tiger in Asien

23. Juni 2014 | Presse-Aussendung

Wien, 23. Juni 2014 – Nach mehr als einem Jahr Tigerkampagne in Österreich präsentierte der WWF anlässlich des „WWF Tiger Day“ am Samstag in einer Ausstellung vor dem Naturhistorischen Museum in Wien die Erfolge der weltweiten Arbeit der Umweltorganisation beim Schutz der Tiger. So hat sich in Nepal die Zahl der Tiger um zwei Drittel […]

Wien, 23. Juni 2014 – Nach mehr als einem Jahr Tigerkampagne in Österreich präsentierte der WWF anlässlich des „WWF Tiger Day“ am Samstag in einer Ausstellung vor dem Naturhistorischen Museum in Wien die Erfolge der weltweiten Arbeit der Umweltorganisation beim Schutz der Tiger. So hat sich in Nepal die Zahl der Tiger um zwei Drittel erhöht. Das hat eine Zählung mit 500 Kamerafallen ergeben. 160.000 Postkarten wurden aus aller Welt an die Tiger schützenden Ranger geschrieben um ihren Einsatz zu würdigen. Soldaten, Polizisten und Ranger werden vom WWF im Spurenlesen und bei der Beobachtung der Wildtiere ausgebildet. In Indonesien erwirkte der WWF einen Beschluss des Obersten Islamischen Rates, nach der mehr als 200 Millionen Indonesier sich für den Artenschutz einsetzen müssen. In Russland und China wurden auf Initiative der Umweltorganisation die Schutzgesetze und Grenzkontrollen verschärft. Speziell ausgebildete Spürhunde führten zur Verhaftung von Schmugglern. Auch der WWF unterstützt mit österreichischen Spendengeldern in Südostasien zahlreiche Projekte. Ranger werden mit kugelsicheren Westen ausgestattet, Naturschutzprojekte und Umweltbildungsmaßnahmen wurden finanziert um die indochinesischen Tiger und die Artenvielfalt zu schützen. Der WWF hat sich zum Ziel gesetzt die Zahl der wild lebenden Tiger in den 13 Tiger-Staaten von 3.200 auf mehr als 6.000 Tiere bis zum Jahr 2022 zu verdoppeln.

198 Tiger und ihre Jungen durchstreifen heute wieder die Wälder im Grenzgebiet zwischen Indien und Nepal. Vor fünf Jahren waren es noch 120 Tiere. Tausende Soldaten der nepalesischen Armee bewachen dort die Tiger und andere Wildtiere. Der WWF bildet Soldaten aus, fördert zahlreiche Naturschutzprojekte und betreibt Umweltbildung in den lokalen Schulden und Dörfern. Auch in Indien und in Bhutan läuft derzeit ein Forschungsprogramm. 2.000 Experten erforschen in 17 Teilstaaten Indiens zusammen mit dem WWF die Tiger-Bestände. In Indien leben heute mehr als die Hälfte aller wild vorkommenden Tiger.

Mit neuesten Methoden arbeitet der WWF mit der Interpol und den Regierungen der 13 Tiger-Länder zusammen um den Wilderern und den illegalen Tierhändlern das Handwerk zu legen. Mit österreichischen Spendengeldern wurden 2013 15 kugelsichere Westen für Ranger finanziert. Der WWF organisierte 160.000 Postkarten aus aller Welt an die Ranger zur Unterstützung ihrer gefährlichen Arbeit. Zahlreiche Wilderer konnten verhaftet und mehrere hundert Kilogramm Tigerknochen beschlagnahmt werden. Die Wilderei soll in den kommenden Jahren auf null gesenkt werden – das ist das Ziel des WWF und seiner Partner. Der WWF führte auch einheitliche Standards in der Forschung, der Zählung der Tiger, beim Naturschutz und der technischen Ausrüstung ein.

Aufklärungskampagnen in China und anderen asiatischen Ländern helfen die Nachfrage nach Tigerprodukten zu senken. Denn noch immer glauben viele Menschen in Asien, dass Tigerknochen Krankheiten heilen würden. Der WWF arbeitet auch mit den Universitäten für Traditionelle Chinesische Medizin zusammen um diesen Aberglauben zu bekämpfen. Bis 2016 soll die Nachfrage nach Körperteilen von Tigern dramatisch sinken. Im Jänner 2014 beschloss der oberste islamische Rat Indonesiens nach Intervention des WWF, dass sich die 200 Millionen Muslime beim Schutz gefährdeter Tierarten wie den Sumatra-Tiger im Land aktiv einsetzen müssen.

In Russland leben heute wieder bis zu 450 Sibirische Tiger. Vor 70 Jahren waren sie dort nahezu ausgestorben. Auch in China wurden die Tiger in den 1950er Jahren fast ausgerottet. Heute gibt es dort etwa 20 Tiere. Mithilfe der WWF-Initiativen wurden die Schutzgesetze in Russland und China und die Grenzkontrollen jetzt verschärft. 74 speziell trainierte Spürhunde führten zur Verhaftung von Schmugglern. Wilderern drohen nun zehn Jahre Haft. Neue Waldschutzgesetze verbesserten die Erhaltung des Lebensraums für die Großkatzen.

Im Lauf des letzten Jahres tourte der WWF mit einer Ausstellung über die bedrohten Tiger und die Arbeit des WWF zum Schutz dieser Großkatzenart durch ganz Österreich. Den Abschluss bildete der ganztägige „Tiger Day“ am Samstag vor dem Naturhistorischen Museum in Wien. Kinder konnten dort die Arbeit des WWF spielerisch kennenlernen und wurden von Ökopädagogen betreut.

Rückfragehinweis:

MMag. Franko Petri, Sprecher WWF, Tel. 01-48817-231; E-mail: franko.petri@wwf.at.

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