Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
WWF: Regenwaldprogramm legt Grundstein für Brasiliens Kopenhagenziel

Wien, 17. Dezember 2009 – Anfang 2010 startet das weltweit größte Amazonasschutzprojekt in die zweite Umsetzungsphase. Dafür erhielt das ARPA-Programm (Amazon Region Protected Areas) nun die Zusage der ersten finanziellen Mittel in der Höhe von acht Millionen Euro. Bis 2012 sollen 600.000 Quadratkilometer brasilianischer Regenwald durch einen Gürtel aus Schutzgebieten dauerhaft vor der Abholzung bewahrt werden. ARPA ist damit ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der von Brasilien im Vorfeld zu Kopenhagen gesetzten Klimaschutzziele. Der Staat will seine CO2-Emissionen bis 2020 um 39 Prozent senken. „Brasiliens Klimaschutzziel wäre erreichbar, wenn die Abholzungsraten im Amazonas um etwa die Hälfte zurückgehen würden”, so Martina Glanzl, WWF-Amazonasexpertin. „Die Zerstörung der Amazonaswälder ist aber nicht nur Klimakiller Nummer eins in Brasilien. Weltweit gehen etwa 15 Prozent der CO2-Emissionen darauf zurück. Das ARPA-Programm trägt folglich zum weltweiten Klimaschutz bei.”
ARPA wird in zwei Phasen umgesetzt. „Die Ziele der Ende 2009 auslaufenden Phase I wurden nicht nur erreicht, sondern sogar um 60 Prozent übertroffen”, freut sich Glanzl. „ In den vergangenen sechs Jahren konnten 340.000 Quadratkilometer Land in Form von 65 Schutzgebieten, 32 unter striktem Schutz und 33 nachhaltig genutzte Gebiete, dauerhaft gesichert werden.”
Anfang 2010 beginnt die Phase II des ARPA-Programms. Bis 2012 sollen insgesamt 600.000 Quadratkilometer Schutzgebiete geschaffen werden. Wesentlicher Teil der zweiten Phase wird die Untersuchung des Einflusses der Regenwälder auf das weltweite Klima sein. Anhand mehrere Studien soll das Potential von Schutzgebieten zur Reduktion der globalen CO2-Emissionen aufgezeigt werden. Weiters wird der Einfluss des Klimawandels auf Schutzgebiete erhoben. Diese Daten werden auch bei der Auswahl der schutzwürdigsten Flächen und der Planung und dem Management zukünftiger Schutzgebiete helfen.
Die zugesicherten acht Millionen Euro Projektbudget stammen vom Amazon Fund, einem 2008 gegründeten Finanzinstrument zur Finanzierung von Projekten zur Erhaltung des Amazonasregenwaldes. Ziel des Amazon Funds ist es, innerhalb der nächsten sieben Jahre ein Volumen von einer Milliarde US-Dollar zur Verfügung stellen zu können.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, WWF-Pressesprecherin, Tel.: +43-1-488 17 215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
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