Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
WWF: Salzburger Wolfs-Tötungsverordnung ist mehrfach rechtswidrig
Verordnungsentwurf torpediert laut juristischer Analyse europäisches Recht – Naturschutzorganisation fordert fachgerechten Herdenschutz statt fahrlässiger Politik
Salzburg, am 3. August 2021 – Die von der Salzburger Landesregierung vorgelegten Abschusspläne für den Wolf sind laut aktueller WWF-Analyse mehrfach rechtswidrig. Die Naturschutzorganisation fordert daher in ihrer Stellungnahme die ersatzlose Rücknahme des Verordnungsentwurfs und eine umfassende Herdenschutz-Offensive. „Anstatt der Almwirtschaft langfristig zu helfen, will die Landesregierung das europäische Artenschutzrecht aushebeln. Das ist fahrlässig und verantwortungslos“, sagt WWF-Experte Christian Pichler. „Der Wolf ist eine europarechtlich streng geschützte Art. Daher braucht es fachgerechten Herdenschutz, der nicht nur Risse verhindert, sondern Schafe auch besser vor Krankheiten oder Unwettern bewahrt“, fordert Pichler.
In seiner Stellungnahme verweist der WWF gemeinsam mit ÖKOBÜRO auf zahlreiche rechtswidrige Punkte. Besonders kritisch ist die fehlende Einzelfallprüfung, die laut FFH-Richtlinie zwingend erforderlich wäre. Denn Ausnahmen vom Artenschutz sind nur nach einer Berücksichtigung der konkreten Umstände sowie der Ausschöpfung gelinderer Mittel zulässig, worunter etwa fachgerechter Herdenschutz fällt. Stattdessen verweist die Politik auf willkürlich festgelegte Obergrenzen an Rissen als Abschusskriterium und deklariert Herdenschutz für viele Gebiete pauschal als nicht durchführbar, obwohl es erfolgreiche Beispiele in anderen alpinen Ländern gibt. Zudem stellt die geplante Verordnung nicht sicher, dass nur das zum Abschuss freigegebene Tier bejagt wird – was ebenfalls rechtswidrig ist. Dasselbe gilt für die fehlenden Beteiligungsrechte und Kontrollbefugnisse der Öffentlichkeit.
Wirklich fachgerechten Herdenschutz gibt es in Österreich bisher nur in Ausnahmefällen, obwohl die natürliche Rückkehr des Wolfs seit über einem Jahrzehnt bekannt ist. „Die Politik darf die Almwirtschaft nicht mehr länger allein im Regen stehen lassen. Anstatt rechtswidriger Scheinlösungen braucht es dringend mehr Unterstützung und Beratung nach Vorbild der Schweiz“, fordert WWF-Experte Christian Pichler. „Dafür könnte Österreich auch EU-Fördertöpfe abrufen, tut dies bisher aber viel zu wenig“, kritisiert Pichler in Richtung Politik.
Die detaillierte rechtliche Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf der relevanten Verordnung ist auf der WWF-Webseite abrufbar: https://bit.ly/2VsqD72
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung