WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
WWF: Schluss mit der Hetze auf geschützte Tierarten
Wien, am 17. Juni 2013 – Der WWF reagiert mit Empörung auf die Behauptung der steiermärkischen Jägerschaft, dass Tierschutzorganisationen illegal Wölfe aussetzen würden. "Landesjägermeister Heinz Gach sollte eigentlich wissen, dass es nicht notwendig ist, Wölfe auszusetzen. Sie kommen von selbst zurück, weshalb man Wege des Zusammenlebens finden und geeignete Maßnahmen treffen muss, statt diesen Wildtieren ihr Daseinsrecht abzusprechen", erklärt Christian Pichler vom WWF.
Der WWF erinnert die steirische Jägerschaft auch daran, dass sie immer wieder betont, auf dem natürlichen Weg zuwandernde Beutegreifer wie Wolf und Bär seien willkommen. Immerhin haben Vertreter der Jägerschaft mit dem WWF, Behörden und Interessensvertretern im Jahr 2012 einen Wolfmanagementplan erstellt. Dieser gemeinsame Aktionsplan soll auf die Wiederkehr des Wolfes vorbereiten und regelt unter anderem auch die behördliche Abgeltung von Schäden an Nutz- und Weidetieren.
"Illegale Aussiedelungen in den Raum zu stellen und dabei auf den WWF zu schielen verletzt die zuletzt mühevoll aufgebaute Kooperation von Jägern, Landwirten und Naturschützern", so Pichler. Der Jagdverband solle vielmehr den selbst unterzeichneten Kompromiss verstärkt an seine Mitglieder kommunizieren und sachliche Information etwa zum Schutz der Nutz- und Weidetiere weitertragen, regt der WWF an.
Die natürliche Einwanderung des Wolfes nach Österreich erfolgt aus drei verschiedenen Richtungen – nämlich aus der Schweiz und Italien, den Karpaten und dem slowenisch-kroatischen Raum. So ist der slowenische Wolf "Slavc" im Jahr 2012 über Kärnten, die Steiermark und Salzburg bis nach Italien gewandert und hat sich nun in der Nähe von Verona niedergelassen. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass Wölfe immer und überall in Österreich auftreten können.
Dass seit einigen Jahren verstärkt Wölfe auftreten, ist typisch für die Lebensweise des Wolfes und seine Anpassungsfähigkeit. Außerdem zeigt sich dadurch, dass noch immer geeigneter Lebensraum für die Art in Österreich vorhanden ist. Daher sollten die Wölfe wieder als Bestandteil der heimischen Tierwelt akzeptiert werden.
Zur allfälligen Gefährdung von Hunden durch Wölfe ist anzumerken, dass Hunde im Wald grundsätzlich an der Leine geführt werden sollten. Dies ist auch im Interesse aller freilebenden Wildtiere.
Der Wolf ist sowohl im internationalen Naturschutz, als auch im Rahmen der österreichischen Naturschutz- und Jagdgesetzgebung eine geschützte Tierart.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, claudia.mohl@wwf.at
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