Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
WWF: Slowenien beschließt AUS für Murkraftwerke an Grenze zur Steiermark

- Nein zu geplanten Wasserkraftwerken bringt Schutz der österreichisch-slowenischen-Mur
- WWF und slowenische Umwelt-NGOs begrüßen Beschluss der neuen slowenischen Regierung und fordern rasche Umsetzung
- Sofortiger Stopp des ersten geplanten Kraftwerks Hrastje-Mota muss folgen
Wien, am 14. September 2018 – Die neue Regierung in Slowenien, die gestern Donnerstag spätabends vom Parlament bestätigt wurde, setzt einen zentralen Schritt zum Schutz und zur ökologisch nachhaltigen Entwicklung der slowenischen Mur an der Grenze zur Steiermark. Im Koalitionsabkommen der fünf Regierungsparteien wurde diese Vereinbarung festgeschrieben: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen.“ Die Umweltorganisation WWF sowie slowenische Umwelt-NGOs begrüßen die Absage an naturzerstörerische Kraftwerksprojekte und das Eintreten der politisch Verantwortlichen in Slowenien für Natur und Menschen in der grenzübergreifenden Murregion.
Für den WWF und slowenische Umwelt-NGOs geht es nun darum, dass die Regierung in Slowenien rasch handelt und die festgeschriebenen politischen Vereinbarungen umsetzt. Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“ beim WWF Österreich formuliert in diesem Zusammenhang eine sehr wesentliche Forderung: „Die slowenische Regierung muss den Kraftwerksspuck nun endgültig beenden. Ein sofortiger Stopp des bereits geplanten Wasserkraftwerks an der Mur bei Hrastje-Mota ist unabdingbar.“
Die Dringlichkeit der politischen Umsetzung für den Schutz der slowenischen Mur wird vor dem Hintergrund der Dimension des geplanten Wasserkraftausbaus an der frei fließenden Mur deutlich: Unmittelbar ab dem Grenzort Spielfeld sollen nach Plänen des slowenischen Energiekonzerns „Slowenische Draukraftwerke Maribor“ 50 Fluss-Kilometer in eine Kette von acht leblosen Stauseen transformiert werden – und das inmitten von zwei Natura 2000-Gebieten.
Negativer Umweltbericht für Kraftwerk
Bereits das erste geplante Kraftwerk Hrastje-Mota in Slowenien, dessen Stausee bis an die Grenze zu Österreich reichen würde, hätte fatale ökologische Auswirkungen, insbesondere für die Auenwälder, den Fischbestand sowie für den natürlichen Grundwasserkörper der Region. Zu diesem Ergebnis kommt der entsprechende Umweltbericht von 2017. Zudem stellten zwei internationale Fluss-Experten in unabhängigen Gutachten fest, dass das Kraftwerk zu schweren ökologischen Schäden für die Fluss- und Auengebiete in den Nachbarländern Österreich, Kroatien und Ungarn führen würde.
Im März 2018 richteten sich mehr als 77.000 Menschen im Rahmen einer internationalen Petition an die damalige slowenische Umweltministerin und forderten den Schutz der Mur vor weiteren Kraftwerken. „Die Entscheidung der neuen slowenischen Regierung ist ein starkes Zeichen und im Sinne der vielen besorgten Menschen, die Mur für die kommenden Generationen frei fließen zu lassen. Die Mur ist das ökologische Rückgrat für eine zukünftige naturverträgliche Entwicklung der Region, für die lokale Bevölkerung und die dortigen Gemeinden ohne weitere Kraftwerke“, so Mohl abschließend.
Download der Koalitionsvereinbarung über die Zusammenarbeit in der Regierung der Republik Slowenien für die Mandatszeit 2018 – 2022: (Slowenisch):
http://www.strankalms.si/wp-content/uploads/2018/08/Koalicijski-sporazum-o-sodelovanju-v-Vladi-Republike-Slovenije-za-mandatno-obdobje-2018%E2%80%932022.pdf
Seite 21 – Kapitel Herausforderung: Wasserkraft: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen“ („Zaščitili bomo rek Mur, pri čemer hidroelektrarn na tej reki ne bomo gradili.“)
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich Tel. 0676/83488203,
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“, Tel. 0676/83 488 300, E-Mail: arno.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Erdgaskonzern TIWAG: Wasser predigen und Gas verheizen
Tiroler Energiekonzern baute auch 2022 Gasheizungen weiter aus – WWF fordert Ausstieg aus Geschäft mit fossilen Energieträgern und naturverträgliche Energiewende
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Schwache Ziele, große Lücken: Landwirtschaftsminister muss geplante Bodenstrategie massiv verbessern, um Flächenfraß einzudämmen – WWF fordert verbindliche Obergrenze
Wolf in Tirol: Jagdgesetz-Novelle ist klar rechtswidrig
WWF: Angeblicher “juristischer Grenzgang” widerspricht dem vom Land in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten – Beispiel Kärnten zeigt, dass pauschale Abschuss-Freigabe gescheitert ist
Kraftwerk Kaunertal: Geheimniskrämerei um Sicherheitslage im Gepatschgebiet
Wichtige Unterlagen zu Kraftwerksbau unter Verschluss – WWF und Verein “Lebenswertes Kaunertal” fordern Transparenz und unabhängige Prüfung der Gefahrenlage – TIWAG und Landesregierung in der Pflicht
WWF-Erfolg: Wie sich Polarfüchse den hohen Norden zurückerobern
2022 war ein Rekordjahr für den Polarfuchs: Insgesamt 762 Jungtiere wurden in Norwegen, Schweden und Finnland im Sommer gezählt.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Umweltschutzorganisation fordert Reformen für langfristige Krisensicherheit: Energie sparen, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Asiatisches Mondjahr im Zeichen des Tigers geht zu Ende: Zahl der Tiger durch Schutzmaßnahmen gestiegen – Umweltschutzorganisation im Einsatz gegen illegale Wilderei bestärkt