Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Slowenien beschließt AUS für Murkraftwerke an Grenze zur Steiermark
![Natürliche Flusslandschaft an der Mur](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/4ab0ef634c41e.jpg)
- Nein zu geplanten Wasserkraftwerken bringt Schutz der österreichisch-slowenischen-Mur
- WWF und slowenische Umwelt-NGOs begrüßen Beschluss der neuen slowenischen Regierung und fordern rasche Umsetzung
- Sofortiger Stopp des ersten geplanten Kraftwerks Hrastje-Mota muss folgen
Wien, am 14. September 2018 – Die neue Regierung in Slowenien, die gestern Donnerstag spätabends vom Parlament bestätigt wurde, setzt einen zentralen Schritt zum Schutz und zur ökologisch nachhaltigen Entwicklung der slowenischen Mur an der Grenze zur Steiermark. Im Koalitionsabkommen der fünf Regierungsparteien wurde diese Vereinbarung festgeschrieben: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen.“ Die Umweltorganisation WWF sowie slowenische Umwelt-NGOs begrüßen die Absage an naturzerstörerische Kraftwerksprojekte und das Eintreten der politisch Verantwortlichen in Slowenien für Natur und Menschen in der grenzübergreifenden Murregion.
Für den WWF und slowenische Umwelt-NGOs geht es nun darum, dass die Regierung in Slowenien rasch handelt und die festgeschriebenen politischen Vereinbarungen umsetzt. Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“ beim WWF Österreich formuliert in diesem Zusammenhang eine sehr wesentliche Forderung: „Die slowenische Regierung muss den Kraftwerksspuck nun endgültig beenden. Ein sofortiger Stopp des bereits geplanten Wasserkraftwerks an der Mur bei Hrastje-Mota ist unabdingbar.“
Die Dringlichkeit der politischen Umsetzung für den Schutz der slowenischen Mur wird vor dem Hintergrund der Dimension des geplanten Wasserkraftausbaus an der frei fließenden Mur deutlich: Unmittelbar ab dem Grenzort Spielfeld sollen nach Plänen des slowenischen Energiekonzerns „Slowenische Draukraftwerke Maribor“ 50 Fluss-Kilometer in eine Kette von acht leblosen Stauseen transformiert werden – und das inmitten von zwei Natura 2000-Gebieten.
Negativer Umweltbericht für Kraftwerk
Bereits das erste geplante Kraftwerk Hrastje-Mota in Slowenien, dessen Stausee bis an die Grenze zu Österreich reichen würde, hätte fatale ökologische Auswirkungen, insbesondere für die Auenwälder, den Fischbestand sowie für den natürlichen Grundwasserkörper der Region. Zu diesem Ergebnis kommt der entsprechende Umweltbericht von 2017. Zudem stellten zwei internationale Fluss-Experten in unabhängigen Gutachten fest, dass das Kraftwerk zu schweren ökologischen Schäden für die Fluss- und Auengebiete in den Nachbarländern Österreich, Kroatien und Ungarn führen würde.
Im März 2018 richteten sich mehr als 77.000 Menschen im Rahmen einer internationalen Petition an die damalige slowenische Umweltministerin und forderten den Schutz der Mur vor weiteren Kraftwerken. „Die Entscheidung der neuen slowenischen Regierung ist ein starkes Zeichen und im Sinne der vielen besorgten Menschen, die Mur für die kommenden Generationen frei fließen zu lassen. Die Mur ist das ökologische Rückgrat für eine zukünftige naturverträgliche Entwicklung der Region, für die lokale Bevölkerung und die dortigen Gemeinden ohne weitere Kraftwerke“, so Mohl abschließend.
Download der Koalitionsvereinbarung über die Zusammenarbeit in der Regierung der Republik Slowenien für die Mandatszeit 2018 – 2022: (Slowenisch):
http://www.strankalms.si/wp-content/uploads/2018/08/Koalicijski-sporazum-o-sodelovanju-v-Vladi-Republike-Slovenije-za-mandatno-obdobje-2018%E2%80%932022.pdf
Seite 21 – Kapitel Herausforderung: Wasserkraft: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen“ („Zaščitili bomo rek Mur, pri čemer hidroelektrarn na tej reki ne bomo gradili.“)
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich Tel. 0676/83488203,
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“, Tel. 0676/83 488 300, E-Mail: arno.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...