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WWF: Spanien und Portugal zählen wieder mehr als 400 Iberische Luchse

WWF Presseaussendung
Madrid/Wien, 5. April 2016 – Gute Nachrichten aus Spanien: Der Bestand des bedrohten Iberischen Luchses, auch Pardelluchs genannt, hat sich im Jahr 2015 auf 404 Individuen erhöht. Ein Jahr zuvor waren es noch 319 Exemplare gewesen. Damit liegt die Zahl auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Der WWF bewertet das Resultat als wichtigen Erfolg für den Artenschutz: „Die neuen Zahlen haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Das ist ein Hoffnungsschimmer für eines der weltweit bedrohtesten Säugetiere überhaupt“, sagt Moritz Klose, Wildtier-Referent beim WWF.
Trotzdem steht die Zukunft des Iberischen Luchses weiter auf der Kippe. Ein Grund für die düsteren Aussichten ist die hohe Zahl an Verkehrsunfällen. 51 Tiere wurden in den letzten drei Jahren von Autos erfasst und starben. 2015 sind 15 Pardelluchse solchen Zusammenstößen zum Opfer gefallen. Die mit Abstand größte Gefahr für das Überleben der Katzen liegt jedoch im stetig abnehmenden Nahrungsangebot. „Iberische Luchse fressen fast ausschließlich Wildkaninchen. Die werden seit einigen Jahren jedoch von der Kaninchenpest dahingerafft“, so Moritz Klose vom WWF. Dass sich das Problem von allein löst, ist bislang nicht absehbar. Seit Ausbreiten des Virus ist die Population der Nagetiere um rund die Hälfte eingebrochen.
Besondere Sorge bereitet den Umweltschützern die Lage im Nationalpark La Doñana in Andalusien, einem der wichtigsten Rückzugsräume der Luchse. Hier gibt es erfreulicherweise viele Luchsweibchen im paarungsfähigen Alter. Ob sie angesichts der Kaninchenkrise ihre Jungen auch durchbringen können, steht jedoch auf einem ganz anderen Papier. Die Auswirkungen der Kaninchensterblichkeit auf die Luchse zeigt beispielhaft, wie eng verzahnt das Leben in einem Ökosystem ist. Damit die Luchse nicht ihrer einseitigen Ernährung zum Opfer fallen, macht sich der WWF nun daran, den Wildkaninchen auf die Sprünge zu helfen. In dem Projekt „SOS Conejo“ (SOS Kaninchen) wollen die Umweltschützer herausfinden, wie den Nagern am besten zu helfen ist.
Rückfragehinweis:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder , E-Mail: franko.petri@wwf.at
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