70 Seeadler-Brutpaare in Österreich – Besenderungen in Niederösterreich und Burgenland liefern wichtige Erkenntnisse für Schutz des österreichischen Wappentiers – Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für heimische Population
WWF: UN-Konferenz zum Erhalt wandernder Tierarten sorgt für Lichtblicke im Artenschutz
Wien, am 19. Februar 2024. Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) zeigt sich angesichts der Ergebnisse der UN-Konferenz zum Erhalt wandernder Arten (Convention on the conservation of migratory species of wild animals, kurz CMS COP14) in Samarkand, Usbekistan erfreut. Im Zuge der Verhandlungen wurde Tümmlern, Sandtiger-Haien, Pelikanen und 15 weiteren wandernden Tierarten – zumindest am Papier – ein besserer, weltweiter Schutz versprochen. “Die Aufnahme dieser weiteren Tiere in die CMS-Liste der gefährdeten, wandernden Arten sorgt für Lichtblicke im globalen Artenschutz und lässt hoffen, dass der Schutz der Artenvielfalt durch entschlossene, internationale Zusammenarbeit gelingen kann”, sagt Meeres-Expertin Simone Niedermüller, die für den WWF Österreich in Samarkand bei der Konferenz vor Ort war. “Wir freuen uns besonders, dass unseren Forderungen zum besseren Schutz von Haien und Rochen, wie beispielsweise Engelshaien und Adlerrochen im Mittelmeer, zugestimmt wurde”, sagt Niedermüller.
Außerdem konnte bei der Konferenz erstmals eine weltweite Initiative zur Verbindung von Schutzgebieten (Global Partnership on Ecological Connectivity, kurz GPEC) aus unterschiedlichen Organisationen, darunter der WWF, geschaffen werden. Sie soll wichtige Gebiete definieren, schützen und verbinden, sodass die Tiere auf sicheren Routen wandern können. “Die Zerstörung, Zerschneidung und Zerstückelung von natürlichen Lebensräumen ist die größte Bedrohung für wandernde Tierarten. Mit der Initiative soll genau das verhindert und weltweit sichere Korridore geschaffen werden – an Land und im Wasser”, sagt Niedermüller vom WWF Österreich.
Ein zu Beginn der UN-Konferenz veröffentlichter Status-Quo-Bericht stellte dem Zustand von wandernden Tierarten weltweit ein schlechtes Zeugnis aus: fast die Hälfte (44 Prozent) der gelisteten Populationen wandernder Arten nehmen weltweit ab. Jede fünfte Art ist sogar akut in ihrem Bestand bedroht – bei den wandernden Fischarten sind das ganze 97 Prozent. “Tiere kennen weder Ländergrenzen noch Schiffsrouten – sie wandern instinktiv seit Jahrhunderten und erfüllen überaus wichtige, grenzüberschreitende Funktionen in globalen Ökosystemen. Ihr Schutz dient letztlich auch uns Menschen”, warnt Niedermüller.
Hintergrund:
Das CMS-Abkommen, auch bekannt als die Bonner-Konvention, unterteilt wandernde Tierarten nach ihrem Gefährdungs-status in zwei Listen: “Anhang I” listet jene Arten, die akut in ihrem Bestand bedroht sind. Die einzelnen Staaten verpflichten sich dazu, diese streng zu schützen. “Anhang II” listet jene wandernden Arten, die internationale Zusammenarbeit für ihren Schutz brauchen oder davon profitieren würden. Die einzelnen Staaten sind daher dazu angehalten, globale oder regionale Vereinbarungen zum Schutz dieser Arten abzuschließen.
Bilder zum Download hier.
News
Aktuelle Beiträge
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF und BirdLife appellieren zu Rücksichtnahme an den Brutplätzen am Inn
Seltene Vögel brüten an den Kiesbänken des Inns – WWF und BirdLife ersuchen um Rücksichtnahme an beschilderten Brutplätzen – Länderübergreifendes Projekt INNsieme connect schützt Artenvielfalt am Inn
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein
Neue Wasserzuleitung fällt zu gering aus und stoppt Austrocknung der Unteren Lobau nicht – WWF fordert Rettung des Naturjuwels – Wiener Stadtregierung massiv gefordert
WWF warnt: Millionen getötete Jungfische durch Wasserkraft am Inn
Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar
Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen