Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF und CARE arbeiten gemeinsam an Projekt in Guatemala
Wien/Guatemala City, Dienstag, 29. September 2009 – Umweltschutz und Entwicklungshilfe können sich perfekt zum Vorteil für die Menschen und die Natur ergänzen. Das beweist ein Projekt der Umweltorganisation WWF und der Entwicklungshilfeorganisation CARE am Polochic-Fluss in Guatemala, das durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA) unterstützt wurde. Fast 8.000 Hektar an Laubwäldern wurden dort durch ein gemeinsames Projekt der beiden Organisationen geschützt. Der Kampf gegen die Armut wurde so mit den Zielen des Naturschutzes verknüpft, dass 108 Familien jetzt besser leben können und nicht gezwungen sind weitere Wälder abzuholzen. Auch die Trinkwassersituation wurde deutlich verbessert.
Der Polochic Fluss fließt ins karibische Meer und trifft dort auf das Mesoamerikanische Riff, dem größten Riff der westlichen Hemisphäre, das von Honduras bis zur Halbinsel Yucatan in Mexiko reicht. Leider führt der Fluss auch zahlreiche Schadstoffe und Sedimente mit sich, die von wirtschaftlichen Aktivitäten herrühren und schädigt so das empfindliche Ökosystem des Riffs. Der Klimawandel wirkt sich dort bereits spürbar aus und die Regenfälle konzentrieren sich immer mehr auf Starkregen, die die Pflanzen fortspülen. Mit dem Projekt von WWF und CARE, das von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt wurde, gelang es, die Bodenerosion dauerhaft zu vermindern und die Belastungen für das Riff zu reduzieren. Die lokale Bevölkerung muss nun auch nicht mehr die Wälder roden, um neue Anbauflächen zu gewinnen. „Entwicklung und der Schutz natürlicher Ressourcen müssen unbedingt Hand in Hand gehen. Dieses Projekt zeigt auf, dass das möglich ist“, erklärt Andreas Zahner, der Experte für Umwelt und Entwicklung von CARE Österreich.
Konkret wurden mit dem Know-how der beiden Organisationen drei Unternehmen zusammen mit den dort ansässigen lokalen Mayas gegründet, die das Einkommen von 108 Familien um 20 Prozent steigerten. Im gesamten Wassereinzugsgebiet konnte dadurch die Bodenerosion um zwölf Prozent vermindert werden. Die drei Unternehmen, die von den Maya-Familien selbst geführt werden, produzieren nachhaltige Landwirtschaftsprodukte im Waldfeldbau wie Kardamon, Kaffee und Honig. Mit dem höheren Standards bei der Verarbeitung (z.B. Trocknen von Kaffee), der besseren Qualität der Produkte, höheren Erträgen (etwa bei der Honigproduktion) und einer verbesserten Vermarktungsstrategie können die Familien so bessere Preise für ihre Ware erzielen. Durch die nachhaltige Produktion und das verbesserte Wissen im Umgang mit den Wasserressourcen werden ca. 14.000 Hektar an produktivem Land geschützt, davon fast 8.000 Hektar an reinem Laubwald. „Mit diesem Projekt haben wir die Menschen in diesem Gebiet als langfristige Partner für den Naturschutz gewonnen“, freut sich die WWF-Wasserexpertin María Amalia Porta.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, Pressesprecherin WWF, Tel. 01-48817-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Start der COP16 in Kolumbien – Österreich läuft Gefahr, Ziele des Weltnaturabkommens zu verfehlen – WWF fordert nationalen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt
Good News: Rekord der Meeresschildkröten auf Zakynthos
Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.
Grenzenlos verbunden: INN Dialog diskutiert über Zukunft des Inns
Internationaler Austausch zu Schutz und Wiederherstellung der Natur am Inn – Reges Interesse und über 100 Teilnehmende bei Fachvorträgen und Exkursionen
WWF Living Planet Report zeigt dramatischen Rückgang von Wildtierbeständen weltweit
Wildtierbestände seit 1970 um fast drei Viertel geschrumpft – Naturzerstörung als Ursache – WWF fordert globale Naturschutz-Offensive
Good News: Luchsin Luna in den Wäldern bei Tarvis freigelassen
Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Naturschutzorganisation zur EU-Abstimmung über die geplante Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf
WWF-Erfolg: Tiger kehren nach Kasachstan zurück
Zwei Großkatzen, eine Mission: In Kasachstan sollen zwei sibirische Tiger dafür sorgen, dass es schon bald wieder freilebende Tiger im Land gibt. Die Umsiedlung war bereits erfolgreich – ein Meilenstein im Artenschutz!
Meilenstein im Artenschutz: Tiger kehren nach 70 Jahren nach Kasachstan zurück
Umsiedlung von Tigern aus Gefangenschaft sorgt für Hoffnung auf wildlebende Nachkommen – WWF bestärkt im Einsatz zum Schutz der Großkatzen