Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert die heute von der Landesregierung beschlossene Biber-Abschussverordnung in Oberösterreich scharf. Die Verordnung erlaubt die Tötung von bis zu 158 streng geschützten Bibern pro Saison. Dies widerspricht EU-Recht und ignoriert mehrere Stellungnahmen, darunter jene von WWF und der OÖ Umweltanwaltschaft. „Eine kurzsichtige Tötungs-Politik ist der völlig falsche Weg. Denn der Biber ist eine absolute Schlüsselart, die neue Lebensräume schafft und auch uns Menschen hilft” sagt Sarah Layendecker, Artenschutzexpertin beim WWF Österreich.“Nach über hundert Jahren Abwesenheit ist seine Rückkehr ein wichtiger Meilenstein für den Naturschutz – nun braucht es langfristige Maßnahmen für ein konfliktarmes Zusammenleben” sagt Layendecker. Der WWF fordert daher einen sofortigen Tötungsstopp für Biber und verweist auf die laufende Petition “Stoppt die Biber-Tötungen”.
Anstelle der Tötungen empfiehlt der WWF langfristig wirksame Lösungen, darunter vor allem die Ausweitung von Uferrandstreifen. „In Oberösterreich wird bisher nur vereinzelt in Flächenankauf investiert, dieses Programm sollte deutlich erweitert werden. Denn rund 90 Prozent aller Konflikte treten innerhalb eines Zehn-Meter-Streifens entlang von Gewässern auf. Ein Ausbau würde viele unnötige Konflikte präventiv entschärfen, einen langfristigen Mehrwert für unsere Natur und den Schutz vor Hochwassern bringen”, argumentiert Sarah Layendecker vom WWF
Biber sind Klimaschützer und Baumeister
Als Ökosystem-Ingenieur schafft der Biber wertvolle Feuchtgebiete, die das Wasser in der Landschaft halten und damit sowohl Hochwasser als auch Dürreperioden abmildern. „Der Biber ist ein fleißiger Baumeister und das ist gerade in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse ein großer Vorteil“, sagt WWF-Expertin Sarah Layendecker. Die von ihm geschaffenen Feuchtgebiete binden außerdem große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen und bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
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