Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
WWF: Versuchter Mord an Salzburgs Naturschutz!

Wien, am 7. März 2013 – Mit Empörung reagiert der WWF auf den Beschluss des Landtagsausschlusses Salzburg am 6. 3., künftig keine Ausgleichsmaßnahmen mehr für durch Wasserkraftwerke zerstörte Flussabschnitte zu schaffen. „Das ist versuchter Mord am Naturschutz und außerdem EU-rechtswidrig“, erklärt Christoph Walder, Flussexperte des WWF. „Wenn Salzburg nicht vorhat, aus der EU auszutreten, legen wir den zuständigen Landesräten nahe, dieses Gesetz nicht zu beschließen.“
Österreich ist durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union verpflichtet, die entsprechenden Umweltrichtlinien wie die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und die Vogelschutzrichtlinie auf Bundes- und Landesebene umzusetzen. Geltender Bestandteil dieses Rechtes ist, dass bei unvermeidbaren Zerstörungen bzw. Beeinträchtigungen für das europäische Naturerbe ein entsprechender Ausgleich beziehungsweise eine Kompensation zu erfolgen hat. Dies gilt auch für das Wasserrecht.
"Wenn Salzburgs Politiker die europäischen und österreichischen Gesetze nicht einhalten wollen, sollen sie umgehend ihre Funktionen zur Verfügung stellen“, so Walder und kündigt an, dass der WWF gegebenenfalls eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission einreichen werde. Dadurch könnte ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik Österreich eingeleitet werden. Salzburgs Naturgebiete, seine Arten und Lebensräume sind zu wertvoll, um sie am geltenden Gesetz vorbei für die Zerstörung freizugeben, so der WWF abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch