Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF warnt vor gefährlichen Souvenirs in Urlaubszeit
![Corals](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4861ed0f17bf6.jpg)
Wien, 9. Juli 2013 – Die Urlaubs- und Reisezeit hat begonnen. Fast jeder Reisende nimmt sich aus dem Urlaub Souvenirs mit, um sich an die schönste Zeit des Jahres zu erinnern. Zu Beginn der Ferienzeit macht der WWF darauf aufmerksam, dass verbotene Mitbringsel aus geschützten Tieren und Pflanzen nicht ins Rückreisegepäck gehören. 30.000 Arten sind geschützt und dürfen nur mit amtlicher Genehmigung nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) in die EU eingeführt werden. Für Produkte, die aus geschützten Arten hergestellt wurden, muss man bei der Einreise ohne entsprechende CITES-Dokumente gefährlich tief in die Tasche greifen, wenn die beiden Artenschutzspürhunde solche Souvenirs am Flughafen in Schwechat erschnüffeln. Dazu gehören auch etliche Korallen, Muscheln und Schnecken, die im Urlaub an Straßenständen erhältlich sind. Damit man nicht aus Unwissenheit zum Schmuggler wird, informiert der WWF-Souvenirführer, welche Tiere und Pflanzen man nicht lebend – oder zu einem Souvenir oder Schmuckstück verarbeitet – mit nach Hause nehmen darf. Den Folder gibt es als Poster, im Passformat und speziell für Kinder. Die Materialien können unter www.wwf.at/CITES heruntergeladen werden.
25 Millionen Seepferdchen werden jedes Jahr für die Souvenirproduktion oder die Verwendung in der Traditionellen Chinesischen Medizin getötet. Mehr als eine Million Krokodile und Warane lassen jährlich ihr Leben für die Modeindustrie. In vielen Ferienorten werden Schmuckstücke oder Schnitzereien angeboten, die aus bedrohten Arten hergestellt sind. Oft werden tropische Muscheln in Mittelmeerländern angeboten. Auch Schlangen in Alkohol oder sogar lebende Schildkröten und Papageien wandern besonders in Südostasien über den Ladentisch. Oft sind es aber auch Mitbringsel aus Elfenbein, Korallen, Muscheln oder Schnecken Auch Orchideenarten, Kakteen und Tropenholzprodukte stehen unter strengem Schutz. Mehr als eine Dose mit 125 Gramm Kaviar darf nicht ohne CITES-Dokumente in die EU eingeführt werden. „Der Überfluss an den Marktständen täuscht, denn viele der angebotenen Arten sind bereits so selten, dass ihr Handel streng kontrolliert werden muss“, erklärt WWF-Sprecher Franko Petri „Wer dann am Flughafen keine amtliche Genehmigung vorweisen kann, handelt sich Strafen von mehr als 36.000 Euro oder bis zu zwei Jahren Haft ein.“
Wer Souvenirs von bedrohten Tier- und Pflanzenarten kauft und sie ohne die nötigen amtlichen Genehmigungen in die EU mitnimmt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. So kann bereits der Kauf eines Uhrenbandes aus dem Leder einer gefährdeten Tierart oder eine Kaviardose zu viel im Gepäck Probleme machen. Am Flughafen Wien-Schwechat unterstützen die zwei speziell trainierten Artenschutz-Spürhunde „Lord“ und „Reno“ den Zoll bei der Suche nach geschützten Arten. Die Hunde kontrollieren in kürzester Zeit Gepäckstücke, Postsendungen oder Transport-Container. Die Detektive mit der feinen Schnauze können lebende Papageien, Reptilien und Affen ebenso finden wie Kaviar, Tigerknochen, Elfenbein oder geschützte Pflanzen. Eingeführt wurden die Artenschutzspürhunde auf Initiative des WWF, der den ersten Hund angekauft und dem Bundesministerium für Finanzen geschenkt hat. Österreich war eines der ersten Länder weltweit, das solche Artenschutz-Spürhunde einsetzte.
Anstelle von Souvenirs zweifelhafter Herkunft sollen Urlauber zu traditionellen Handwerksprodukten greifen, so der WWF. Töpfereien, Korbwaren, Teppiche oder Schmuck aus Glasperlen sind besser als Souvenirs geeignet. So entgeht man möglichen Schwierigkeiten und unterstützt gleichzeitig die einheimische Bevölkerung und die lokale Wirtschaft. CITES ist ein internationales Übereinkommen, das gefährdete Tiere und Pflanzen vor zu starkem Handel schützt. 178 Vertragsstaaten haben bisher diese Konvention unterzeichnet.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Sprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...