In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
WWF warnt vor weiterer Verwässerung des EU-Renaturierungsgesetzes

Heute startet die zweite Trilogverhandlung zwischen EU-Kommission, Rat und Europaparlament zum EU-Renaturierungsgesetz (Nature Restoration Law). Anlässlich dessen warnt der WWF Österreich vor einer weiteren Aushöhlung des Gesetzesvorhabens: “Weltweit erleben wir ein sich dramatisch zuspitzendes Artensterben. In der EU sind über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in einem miserablen Zustand. Wir Menschen sind von einer intakten und vielfältigen Natur abhängig: Wälder, Moore und Flussauen tragen zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung bei. Das geplante EU-Gesetz bietet daher die einmalige Chance, die Abwärtsspirale des Biodiversitätsverlustes zu stoppen”, sagt WWF-Experte Joschka Brangs. “Rat, Kommission und Europaparlament müssen verhindern, dass der Gesetzentwurf zum zahnlosen Tiger wird“, bekräftigt Brangs. Die EU müsse zudem ihre Verpflichtungen aus dem Weltnaturabkommen von Montreal erfüllen.
Der WWF kritisiert die jüngste Streichung von Zielen zur Stärkung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen, sowie zur Wiedervernässung von Mooren durch eine knappe Mehrheit des EU-Parlaments. “Die intensive Landnutzung ist einer der Haupttreiber des Artensterbens. Hier nichts zu tun, wäre eine politische Bankrotterklärung”, sagt Joschka Brangs. “Mit der weiteren Zerstörung von Ökosystemen und dem Verlust biologischer Vielfalt schaden wir uns letztlich selbst, da wir dadurch unsere langfristige Ernährungssicherheit gefährden.“ Es brauche daher für alle Ökosysteme anspruchsvolle, klar umrissene und zeitlich fixierte Wiederherstellungsziele.
Gemeinsam mit dem WWF fordern 200 Nichtregierungsorganinsationen sowie über 100 Unternehmen eine wirksame Wiederherstellung der Natur. Zudem unterstützen über 6.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forderung nach einem starken EU-Renaturierungsgesetz mit einem Offenen Brief. Die Autor:innen widersprechen darin auch Befürchtungen über verringerte landwirtschaftliche Erträge. Demnach gehen die größten Risiken für die Nahrungsmittelproduktion von der Klimakrise und dem Biodiversitätsverlust aus.
Hintergrund
Das Nature Restoration Law beinhaltet neue, rechtsverbindliche Ziele zur Renaturierung von Land- und Meeresökosystemen, wie zum Beispiel von Wäldern, Schutzgebieten in schlechtem Zustand, Ökosystemen in der Stadt und in der Agrarlandschaft, sowie zur Renaturierung von Flüssen und zum Schutz von Bestäubern. Sie ist der zentrale Baustein zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie und Herzstück des EU Green Deal.
Der Trilog ist ein Verfahren zur Kompromissfindung zwischen den EU-Institutionen Kommission, Rat und EU-Parlament. Das Verhandlungsergebnis muss vom Rat und vom Parlament separat bestätigt werden. Weiterer Trilogtermin für das Nature Restoration Law ist voraussichtlich der 16. November.
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen