WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
WWF-Wasserstudie listet bedrohteste Amazonasgebiete
![Amazonas wwf-studie-regenwald-amazonas-gruene-flaechen-wasser](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/467fcc778382c.jpg)
Wien, 22. Dezember 2009 – Eine der umfangreichsten ökologischen Untersuchungen des Amazonas präsentierte kürzlich das Wissenschaftsteam der WWF Amazon Network Initiative. Zwei Jahre lang analysierten die Wissenschaftler den Ist-Zustand und die Hauptbedrohungen des Gewässersystems Amazoniens. Der daraus abgeleitete Risikoindex listet die am stärksten gefährdeten Regenwaldgebiete. „Der Amazonasstrom und seine tausenden Nebenflüsse sind die Lebensadern des insgesamt 6,7 Millionen Quadratkilometer großen Amazonasgebiets. Rund 20 Prozent des weltweiten Süßwassers sind dort enthalten“, so Martina Glanzl, WWF-Amazonasexpertin. „Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden die Grundlage der weiteren Naturschutzarbeit des WWF im Amazonasregenwald bilden.“
Das WWF-Wissenschaftsteam analysierte hunderte Daten mehrerer Institutionen, wie des Wissenschaftlichen Zentrums für Umweltsystemforschung der Universität Kassel oder des Center for International Earth Science Information Network (CIESIN) der Columbia University. Daraus wurde ein hydrologisches Informationssystem (HIS) des Amazonas und seines Einzugsgebiets erstellt und ein ökologischer Risikoindex (Ecological Risk Index, ERI) abgeleitet. Dieser errechnet für jedes Gebiet im Amazonas die Gesamtsumme der Bedrohungsfaktoren. „Die Daten ermöglichen es uns, besonders gefährdete Zonen rasch zu erkennen, auf die wir in weiterer Folge unsere Schutzbemühungen konzentrieren können“, betont Glanzl die Bedeutung der Studie. „Weiters zeigt uns der Risikoindex auf welche Bedrohungsfaktoren einzelne Gebiete besonders sensibel reagieren. So können wir gezielte Gegenmaßnahmen setzen.“
Als Bedrohungsfaktoren für die Wasserwelt Amazoniens wurden Land- und Viehwirtschaft, Besiedelung, Straßendichte, Bergbau, Ölbohrungen und Pipelinenetze, Dämme, Wasserstraßen und Häfen sowie Entwaldung herangezogen. Die Auswirkungen auf die im Wasser lebende Tierwelt wurde exemplarisch an drei Amazonas-Süßwasserdelphinarten und an den wandernden Amazonaswelsen untersucht. „Eine Verbauung des Amazonas und seiner Nebenflüsse wäre eine immense Bedrohung für beide Tiergruppen“, warnt Glanzl. „Dammprojekte könnten sie von ihren Laichgründen trennen und damit den Fortbestand der Arten gefährden.“ Der hydroelektrische Ausbau des Madeira-Flusses, der längste Nebenfluss des Amazonas, würde sogar das Aus für den rosa Amazonasdelphin bedeuten. Die Verbindung des Amazonas-Madeira-Systems ist für diese Tierart lebensnotwendig.
2010 sind weitere WWF-Erhebungen geplant, um den Einfluss der Regenwälder auf das weltweite Klima zu analysieren. Anhand mehrerer Studien sollen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Gewässersystem des Amazonas erhoben werden. Weiters wird das Potential von Schutzgebieten zur Reduktion der globalen CO2-Emissionen untersucht.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, WWF-Pressesprecherin, Tel.: +43-1-488 17 215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.