Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF zählt die letzten Berggorillas in Zentralafrika

Presseaussendung WWF
Wien, 22. Februar 2016 – Zusammen mit mehreren Naturschutz-Partnern in Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zählt der WWF derzeit die letzten weltweit existierenden Bestände von Berggorillas. Die Menschenaffen zählen zu den seltensten Primaten der Erde und können in Gefangenschaft nicht überleben. Heute leben weltweit noch etwa 880 Berggorillas. „Die Zählung ist notwendig um den weiteren Schutz der Affen zu gewährleisten und die endgültige Ausrottung zu verhindern“, so WWF-Artenschutzexperte Karim Ben Romdhane.
60 Experten, Ranger und Naturschützer sind derzeit im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der DRC unterwegs und sammeln Spuren, Losungen und fotografieren die Gorilla-Familien. Dabei finden sie auch immer wieder Fallen und zerstören diese. Die Naturschützer wurden wochenlang für ihre Aufgaben trainiert. Die Lebensräume der Gorillas wurden in Quadraten von jeweils 500 Quadratmetern eingeteilt, um wirklich alle Tiere zu erfassen. Die Teams sind in zwei Etappen zu je drei Monaten durch die Wälder unterwegs. Die neue Etappe beginnt im April. Durch die enorme Menge an Daten werden die neuen Ergebnisse erst 2017 vorliegen. An der Auswertung ist auch das Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie und die Dian Fossey Gorilla-Stiftung beteiligt.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden in einer elektronischen Datenbank gespeichert. Das Ziel ist eine elektronische Bibliothek, die die DNA aller beobachteten Berggorillas erfassen wird. Aus dieser Datenbank lassen sich wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über den Lebensraum und das Sozialverhalten der Primaten gewinnen. So sollen zukünftig neue Methoden zur Lösung des Konflikts zwischen Menschen und Menschenaffen entwickelt werden. „Wir hoffen, dass die Population der Berggorillas seit der letzten Zählung angestiegen ist, aber Garantie gibt es dafür leider keine“, so der WWF-Experte Ben Romdhane.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at
Artenschutzlexikon Gorilla.
Fotos von Berggorillas auf Anfrage bei karin.broetzner@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert