Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
WWF zu EU-Taxonomie: Regierung muss auch Erdgas-Greenwashing klar ablehnen
Noch bis Freitag sammelt die EU-Kommission Stellungnahmen für ihren Plan, Atomkraft und Erdgas in die Klima-Taxonomie einzubauen. Anlässlich dessen fordert die Umweltschutzorganisation WWF die Bundesregierung zur klaren Ablehnung des geplanten Greenwashings für beide Energieträger auf. „Österreich muss sich neben der Atomkraft auch gegen das Greenwashing von Erdgas positionieren, um glaubwürdig zu bleiben. Beide Technologien sind umweltschädlich und gefährlich und dürfen daher keinesfalls als nachhaltige Investitionen eingestuft werden“, sagt Jakob Mayr, Experte für nachhaltige Finanzen beim WWF Österreich. Der WWF nimmt dafür neben der Bundesregierung auch die österreichischen EU-Abgeordneten in die Pflicht, in ihren Fraktionen für eine klare Ablehnung des Plans einzutreten. „Wer gegen Atomkraft in der Taxonomie ist, muss auch gegen das Greenwashing von fossilem Gas auftreten. Ansonsten könnten viele Milliarden Euro in die falsche Richtung fließen und den überfälligen Wandel verzögern“, sagt Mayr.
Gemeinsam mit Erdöl und Kohle gehört fossiles Gas weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Besonders problematisch ist das bei der Erdgasgewinnung freigesetzte Methan, ein noch viel schädlicheres Treibhausgas als CO2. Etwa zwei Drittel unserer Energieversorgung bestehen derzeit aus importierter fossiler Energie. Das verursacht je nach Höhe der Preise ein jährliches Defizit von acht bis zehn Milliarden Euro für die heimische Volkswirtschaft. “Europa muss vor allem in Energiespar-Programme und naturverträgliche erneuerbare Energieträger investieren anstatt neue Abhängigkeiten zu schaffen”, fordert Jakob Mayr vom WWF.
Sollte die EU-Kommission an ihrem Greenwashing-Entwurf festhalten, hat das europäische Parlament nach der Veröffentlichung des finalen Rechtsakts vier Monate Zeit, ihn mit einer Mehrheit abzulehnen. Damit liegt es auch an den österreichischen EU-Abgeordneten, in ihren Fraktionen für eine klare Ablehnung zu werben und die Taxonomie wieder zu dem zu machen, was ursprünglich vorgesehen war: ein wissenschaftsbasierter, glaubwürdiger Kriterienkatalog für klima- und naturverträgliche wirtschaftliche Tätigkeiten. “Eine Ablehnung von Atomkraft und Erdgas in der Taxonomie wäre jedenfalls ein starkes Signal an die weltweiten Finanzmärkte und würde damit auch dem ramponierten Green Deal wieder etwas Leben einhauchen”, sagt WWF-Experte Jakob Mayr.
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