Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF zu Kraftwerksplänen in den Hohen Tauern: Nationalparkflüsse sind tabu!

Wien, Innsbruck, am 5. August 2011 – Mit Bestürzung reagiert der WWF auf die jüngste Ankündigung der TIWAG, in das geplante Kraftwerk Tauernbach nun statt der Prosseggklamm wertvolle Gewässerstrecken im Froßnitztal einzubeziehen, die Teil der Nationalparkregion Hohe Tauern sind."Einerseits ist es ein vernünftiger Schritt, die Prosseggklamm endlich auszunehmen", begrüßt Christoph Walder vom WWF eine heute erfolgte Ankündigung der TIWAG.
Andererseits aber ist es für den WWF nicht nachvollziehbar, warum im Gegenzug Bäche gefasst werden sollen, die aus dem Nationalpark fließen und ein integraler Bestandteil der Nationalparkregion Hohe Tauern sind. Walder: "Die neue Projektvariante hätte direkte Auswirkungen auf die Ökologie des Nationalparks, zerstört eines seiner schönsten und wildesten Täler und ist daher strikt abzulehnen!"

Projektvarianten wie diese werden übrigens auch in den Richtlinien der Alpenkonvention zur weiteren Wasserkraftnutzung kritisch betrachtet. In diesen Richtlinien ist festgeschrieben, dass gesetzlich geschützte Gebiete unbedingt ausgenommen werden müssen.
Der WWF appelliert dringend an die Tiroler Landesregierung, ihren eigenen Kriterienkatalog und die internationalen Konventionen einzuhalten und allen Kraftwerksplänen in der Nationalparkregion Hohen Tauern endgültig eine Absage zu erteilen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, WWF-Flussexperte, Tel. 0676/92 55 430, E-Mail: walder@ecotone.at
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