Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF zu Kranzl: WWF unterstützt Donau-Ausbaukonzept nicht!

Wien 14. 12. 2007 – Der WWF stellt hiermit unmissverständlich klar, dass die Aussage von Staatssekretärin Christa Kranzl, wonach der WWF International das Flussbauliche Gesamtprojekt zum Ausbau der Donau zum jetztigen Zeitpunkt befürworten würde, nicht der Richtigkeit entspricht. Richtig ist vielmehr, dass im Rahmen der gemeinsamen Erklärung über Schifffahrt und Nachhaltigkeit* der integrierte Planungsansatz bei diesem Projekt als beachtenswert bezeichnet wurde.
„Der WWF hat aber bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Fahrwassertiefe nicht der limitierende Faktor für einen voll ausgelasteten Schifffahrtsbetrieb ist. Die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts lässt entscheidende Fragen offen. Ohne Naturversuch wissen wir nicht einmal ob die geplanten Massnahmen funktionieren oder nicht. Ohne Resultate zu kennen, können wir dieses Projekt zum jetztigen Zeitpunkt gar nicht unterstützen“, so Christine Bratrich vom Donau-Karpaten-Programm des WWF International. „Außerdem wird sich die Situation für die Schifffahrt auf der Donau ohne eine effizientere Verbindung zu anderen Verkehrsträgern mit Tür-zu-Tür Service, ohne Harmonisierung technischer und rechtlicher Rahmenbedingungen sowie ohne bessere Wetter- und Wasserstandsprognosen im Endergbenis nicht verbessern“, ist Bratrich überzeugt. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie des „Hungarian Environmental Economic Center“ (MAKK) zeigt sehr eindrücklich, dass die Binnenschifffahrt entlang der Donau vor allem mit Effizienz- und Logistikproblemen kämpft. Bereits existierende Transportkapazitäten wären auch bei optimalsten Wachstumsprognosen nur zu zwei Dritteln ausgenutzt.
Außerdem hat der WWF bereits seit längerem darauf hingewiesen, dass von dem österreichischen Projekt und seiner Tiefenvorgabe eine ernsthafte Gefahr für die gesamte Donau ausgehen kann, solange für die anderen geplanten Ausbauprojekte keine ökologisch verträglichen Planungsgrundlagen vorliegen. Der WWF begrüßt die gemeinsame Erklärung über Schifffahrt und Nachhaltigkeit entlang der Donau. Ob das Ergebnis erfolgreich sein wird, zeigt sich erst bei der Umsetzung der nächsten Projekte.
Eine zu erwartende negative Signalwirkung des österreichischen Projekts insbesondere für die unmittelbar angrenzenden Länder in Deutschland und Ungarn ist zum jetzigen Zeitpunkt noch immer gegeben und wurde vom WWF stets betont. Die weiteren Ausbaupläne der Donau auf Tausend Kilometern Länge drohen die letzten verbliebenen natürlichen Flussstrecken entlang der ungarischen, serbischen und bulgarischen Strecke sowie das Donau Delta unwiederbringlich zu zerstören. „Um dies zu verhindern, muss die gemeinsame Erklärung über Schifffahrt und Nachhaltigkeit entlang der Donau mit aller Konsequenz angewandt werden“, so Bratrich abschließend.
Weitere Informationen und Fotos:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Dr. Christine Bratrich, WWF International/Donau-Karpaten-Programm WWF
*Gemeinsame Erklärung über Schifffahrt und Nachhaltigkeit zum Download (Seite 7): http://assets.panda.org/downloads/joint_statement_on_inland_navigation_and_environmental_sustainability.pdf
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal