WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
WWF zum Diesel-Gipfel: Wahlkampf-Getöse oder echte Diesel-Wende?
![veraltete Dieselpumpe](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/599bdee6f0eb5.jpg)
Wien, 22. August 2017. Verkehrsminister Leichtfried lädt heute zum Diesel-Gipfel mit Autokonzernen, wesentliche Player wie etwa die Umweltlandesräte und NGOs lässt er dagegen außen vor. Die Umweltorganisation WWF hofft dennoch, dass die Chance genutzt wird und am Ende ein Ergebnis steht, das eine echte Diesel-Wende bringt. „Es ist höchste Zeit, dass ein Ende des Dieselantriebs eingeläutet wird. Der 1893 erfundene Diesel-Antrieb verschwendet drei Viertel der Energie, die an der Tankstelle gekauft wurde, als Abwärme. Bei kaltem Motor im Kurzstreckenbetrieb sind es noch viel mehr“, so Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher des WWF Österreich.
Der Diesel-Antrieb ist so ineffizient wie ein veraltetes Kohlekraftwerk, mit seinem Feinstaub, den Stickoxiden, Kohlendioxid und krebserregenden Kohlenwasserstoffen in den Abgasen ist er ein gefährliches Technologie-Fossil, das keine Zukunft mehr hat und dringend abgelöst werden muss. „Wenn man in die völlig verkehrte Richtung fährt, genügt es einfach nicht, dass die Geschwindigkeit ein wenig reduziert wird – es ist Diesel-Wende-Zeit, nur das kann zukunftsweisend und verantwortungsvoll sein“, so Schellmann.
Für den WWF ist der Verkehrsminister gefordert, mit den Autokonzernen einen Ausstiegsplan für Diesel-Fahrzeuge in Österreich zu entwickeln und jährlich überprüfbare Zwischenschritte zu definieren. Auch die gesetzlichen Maßnahmen, die folgen, wenn dieser Ausstiegsplan nicht eingehalten wird, müssen jetzt sofort festgelegt werden. Die Position des WWF ist klar: „Ab 2025 keine Zulassung für neue Autos mit Diesel- und Benzinantrieb. Acht Jahre sind für die Autobauer genügend Zeit, leistbare und technisch ausgereifte Elektro-Autos auf den Markt zu bringen. Die für jeden sichtbaren Klimaextreme der letzten Monate und Jahre zeigt zu deutlich, dass eine weitere Verschmutzung der Atmosphäre nicht akzeptabel ist“, so Schellmann.
Der WWF fordert zudem ein modernes Verkehrskonzept für Österreich, das zu einer Halbierung des Autoverkehrs bis 2050 führen soll. Außerdem muss so ein Konzept ausreichend öffentliche Verkehrsmittel in guter Qualität beinhalten. „Damit könnte auch der Flächenverbrauch für Straßen und Parkplätze von derzeit über zwei Hektar pro Tag gestoppt werden. Wichtige Funktionen des offenen Landes – wie etwa Lebensmittelproduktion, Staubbindung, Hochwasserschutz und Lebensraum im Sinne der Biodiversität – gehen ansonsten unter dem Asphalt weiter rasend schnell verloren“, hält Schellmann abschließend fest.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Karl Schellmann, WWF Leitung Klimaschutz & Energie, 0676 83488249, karl.schellmann@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.