Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF zum Klimaschutz: Von Paris in die Energiezukunft

Wien, 3. November 2016: Große Begeisterung herrscht beim WWF über den schnellen Prozess zum in Kraft treten des Klimavertrags von Paris. „Wenn die Staatengemeinschaft beim Setzen ihrer Maßnahmen jetzt auch so schnell ist, dann haben wir eine echte Chance, den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch zu entgehen“, so Karl Schellmann, Leiter Klima- und Energie beim WWF Österreich. Menschen und Natur leiden bereits stark unter Dürren, Hitzewellen und unter der Verschiebung von Jahreszeiten und Klimazonen. Die CO2-Werte in der Atmosphäre sind auf eine Höhe gestiegen wie sie aus natürlichen Ursachen seit Jahrmillionen nicht mehr waren. Lebensräume, Wasser und Nahrungsgrundlagen gehen verloren – und dies passiert in so schneller Geschwindigkeit, dass eine Anpassung oft nicht mehr möglich ist, weder für die Menschen noch für die Natur.
Der Auftrag für Österreich, der sich aus dem Pariser Klimavertrag ergibt, ist für den WWF sehr eindeutig: Eine umfassende Energiewende mit drastischer Senkung des Energieverbrauches und naturverträglichem Ausbau der erneuerbaren Energiequellen, Senkung von Emissionen bei industriellen Prozessen wie etwa in der Stahl- oder Zementindustrie sowie eine weitere Reduktion der Treibhausgase aus der Landwirtschaft. Umweltminister Rupprechter hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich für einen Ausstieg aus fossiler Energie bis spätestens 2050 ausgesprochen und sieht das auch als Zielvorgabe für die derzeit entstehende Energie- und Klimastrategie. Er hält auch an seinem in Paris verkündeten Ziel fest, bis 2030 in Österreich 100 Prozent Ökostromversorgung zu erreichen. Der Fossilausstieg bis 2050 wäre auch die richtige Botschaft unseres Umweltministers bei der kommenden Klimakonferenz in Marrakech.
„Diese Ziele machen rasche und wirksame Maßnahmen in allen Sektoren notwendig. Eine Ausbauinitiative für den öffentlichen Verkehr muss gestartet werden, eine österreichweite Energie-Raumplanung, die auch Naturschutzzonen außer Streit stellt, muss entwickelt werden und die Wohnbauförderung muss für die Sanierung bestehender Gebäude zweckgebunden werden. Es braucht zudem einen Ausbau des Ökostromgesetzes und eine ‚Klimaprüfung‘ für das Steuer-, Förderungs- und Abgabensystem in Österreich“, mahnt Schellmann ein Umsetzungskonzept für den heimischen Klimaschutz ein.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Karl Schellmann, WWF Leitung Klimaschutz & Energie, 0676 83488249, karl.schellmann@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen