Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF zum Mythos vom „bösen“ Wolf:
![Europäischer Wolf 2](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/4dde2983207c1.jpg)
Wien, am 19. August 2011 – Anlässlich des jüngst in Südtirol in eine Fotofalle getappten Wolfes erinnert der WWF daran, dass auch in Österreich jederzeit wieder Wölfe auftauchen können. „Die Rückkehr des Wolfes ist ein großer Erfolg für den Naturschutz, aber zugleich eine Herausforderung“, erklärt Christian Pichler vom WWF. „In Österreich kämpft der Wolf nach wie vor mit einem schlechten Image – völlig zu unrecht, wie wir meinen“. Im Gegensatz zu Italien, wo der Wolf niemals ausgestorben war und die Bevölkerung an ein Miteinander gewöhnt ist, hält sich in Österreich hartnäckig die Mär der „wilden Bestie“, die Haustiere reißt.
![Eurasischer Wolf, © by Chris Martin BAHR/WWF-Canon Eurasischer Wolf, © by Chris Martin BAHR/WWF-Canon](/wp-content/uploads/2021/10/4e4d14653cc64_o.jpg)
Vor allem bei den Landwirten ist die Sorge vor Meister Isegrims Rückkehr groß. Vieles ließe sich aber durch Aufklärungsmaßnahmen und klar geregelte Zuständigkeiten entkräften. Statt zu warten, bis irgendwo ein Wolf auftaucht und möglicherweise ein Konflikt entsteht, sollten die Politik und die zuständigen Behörden jetzt Geld für Herdenschutzmaßnahmen, Schadensabgeltung und Aufklärungsarbeit zur Verfügung stellen, fordert der WWF. „Wir müssen den Nutztierhaltern zur Seite stehen und sie bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen wie dem Aufstellen von Elektrozäunen unterstützen“, stellt Pichler klar. „Bis der Herdenschutz in Österreich etabliert ist, müssen wirtschaftliche Schäden rasch und unbürokratisch abgegolten werden.“
In Österreich ist es laut WWF hoch an der Zeit, sich auf den Wolf, der im ganzen EU-Raum als streng geschützte Art gilt, vorzubereiten. In Österreich treffen Wölfe aus den Karpaten, dem Balkan und den Alpen aufeinander. „Damit man die Wanderbewegungen der Wölfe nachvollziehen kann, ist es wichtig, sie Österreich weit zu beobachten“, erklärt Pichler. Dieses so genannte Monitoring liefert aktuelle und verlässliche Daten als Grundlage für alle Entscheidungen im Wolfsmanagement.
Derzeit erlebt Österreich – bedingt durch die steigenden Bestände in den Nachbarstaaten – eine Rückkehr des Wolfes. Sechs bis sieben Tiere wurden 2010 in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark genetisch nachgewiesen. Heuer tauchte bisher nur ein Wolf auf – zu Jahresbeginn im niederösterreichischen Schneeberggebiet.
Wie wichtig sachliche und unvoreingenommene Information über den Wolf und seine Lebensweise ist, zeigte sich jüngst in Niederösterreich. Auf der Schwarzalm am Hochkar wurde ein totes Kalb gefunden, wofür sofort ein Wolf verantwortlich gemacht wurde. Der hinzugerufene Sachverständige Dr. Georg Rauer, konnte keine Hinweise auf einen Wolf feststellen. Weder wies der Kadaver den für den Wolf typischen Kehlbiss auf, noch gab es Wolfsspuren im Umfeld.
WWF-Position zum Wolf und Verbreitungskarte: www.wwf.at/wolf
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 – 250, E-Mail: cm@wwf.at
Christian Pichler, WWF-Projektleiter Wolf, Tel. 01/488 17-279, E-Mail: cp@wwf.at
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