Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
WWF zur Marchfeld-Schnellstraße: Es geht um Klima- und Bodenschutz, nicht nur um den Triel!
St. Pölten, Wien, am 11. März 2020. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert den unausgegorenen Schnellschuss des Landes Niederösterreich, ausgerechnet den ASFINAG-Vorschlag zur Anpassung des Triel-Schutzgebiets zu forcieren. „Selbstverständlich gehören vom Aussterben bedrohte Vögel wie der Triel umfassend geschützt und dafür trägt Niederösterreich eine große Verantwortung. Dafür braucht es aber ein gut abgestimmtes Gesamtkonzept, das nicht in erster Linie auf den Interessen der Autobahnlobby beruht“, kritisiert Jurrien Westerhof vom WWF Österreich. „Dass das Land nach jahrelanger Untätigkeit schlagartig ein Schutzgebiet anpassen will, um ein zum Scheitern verurteiltes fossiles Projekt durchzuboxen, spricht Bände. Fakt ist, dass wir uns die Marchfeld-Schnellstraße allein schon aufgrund der katastrophalen Folgen für den Klima- und Bodenschutz nicht mehr leisten können“, sagt Westerhoff. Zusätzlich würde eine großteils unverbaute Natur- und Kulturlandschaft massiv zerschnitten. Insgesamt wären drei Europaschutzgebiete, darunter das Naturjuwel March-Thaya-Auen, bedroht.
Klimacheck ernst nehmen: WWF fordert Öffi- und Radweg-Offensive
Erst am Dienstag hat der Umweltausschuss des Nationalrats mit Vier-Parteien-Mehrheit einen verpflichtenden und unabhängigen Klimacheck gefordert, der sowohl die CO2-Emissionen als auch den Bodenverbrauch berücksichtigt. „Bundes- und Landesregierung müssen daher konsequent handeln und die ASFINAG einbremsen. Fossile Großprojekte, die zu einer massiven Erhöhung klimaschädlicher Emissionen führen, gehören sofort auf Eis gelegt. Stattdessen muss die Politik umweltfreundliche Alternativen für die Menschen schaffen“, fordert WWF-Vertreter Jurrien Westerhof. „Gerade das Marchfeld braucht dringend eine große Offensive für den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und eine neue Radweg-Infrastruktur.“
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation;
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