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Zahl der wild lebenden Tiger in Bhutan um mehr als ein Viertel gestiegen

Gute Nachrichten rund um Tiger sind selten. Umso erfreuter macht die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) am morgigen Tag des Tigers auf den erfolgreichen Einsatz zu ihrem Schutz aufmerksam. Neue Zahlen aus dem Königreich Bhutan bestätigen nämlich einen Anstieg der wild lebenden Populationen: Von 2015 bis 2022 ist die Anzahl der Großkatzen in Bhutan um mehr als ein Viertel (27 Prozent) gestiegen – von 103 auf 131 Individuen. “Unser unermüdlicher Einsatz für die Tiger macht sich bezahlt. Das ist ein großer Ansporn, weiter aktiv an ihrem Schutz zu arbeiten – denn trotz der guten Nachrichten gehören Tiger weltweit leider noch immer zu den am meisten gefährdeten Tierarten”, sagt Georg Scattolin, Leiter des internationalen Programms beim WWF Österreich. Dank zahlreicher Artenschutzprojekte und dem Kampf gegen die Wilderei stieg die Zahl der Großkatzen zwischen 2010 und 2022 weltweit von 3.200 auf rund 4.500. Im Vergleich dazu leben allerdings noch immer rund 20.000 Tiger weltweit in Gefangenschaft. “Es ist klar, dass unsere Arbeit noch lange nicht getan ist. Das Ziel einer Verdopplung der wild lebenden Tiger bis zum Jahr 2022 haben wir leider nicht erreicht – aber der Trend geht eindeutig in die richtige Richtung”, sagt Scattolin.
In einem Bericht fasst die Umweltschutzorganisation die positive Entwicklung im Tiger-Schutz zusammen. Besonders erfolgreich waren Schutzmaßnahmen neben Bhutan in Nepal: Hier konnte die Zahl der wild lebenden Tiere von 2009 bis 2022 verdreifacht werden. In Russland konnte der Bestand der sibirischen Tiger dank der Bemühungen zu ihrem Schutz verdoppelt werden. Dass die Tiger besonders im Jahr 2022 zu den Gewinnern des Tierreichs zählten, zeigten auch Aufnahmen von Wildtier-Kameras aus Malaysia und Thailand, wo frei lebende Tiger-Mütter mit ihren Jungtieren gesichtet wurden.
Schlingfallen und illegale Wilderei
Dennoch: Asiens Großkatzen leben gefährlich. Wilderer stellen ihnen nicht nur mit Gewehren nach. Vor allem Drahtschlingenfallen werden Tigern, Leoparden und anderen Großkatzen immer öfter zum tödlichen Verhängnis. Um das weit verbreitete Schlingfallen-Problem in den Griff zu bekommen, ist es entscheidend mit der lokale Bevölkerung vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Außerdem fordert der WWF, dass Wildhüter:innen mit Metalldetektoren oder speziell ausgebildeten Spürhunden ausgestattet werden, um Schlingfallen besser aufspüren zu können. Neben der Bekämpfung der Wilderei nennt der WWF als wichtigste Maßnahme zum Schutz der Tiger daher Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten. Zur Verhinderung von Mensch-Tier-Konflikten werden etwa Entschädigungszahlungen für getötete Nutztiere oder Ökotourismus-Projekte als attraktive Einnahmequelle etabliert. So zeigt sich: “Wenn wir Verständnis für den großen Mehrwert eines artenreichen und funktionierenden Ökosystems schaffen, ist ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Natur möglich – dann hat auch der Tiger eine Chance auf langfristigen Schutz”, sagt Scattolin.
Weitere Infos zum Tiger: https://www.wwf.at/tierarten/tiger/
Bilder und O-Töne: https://wwf-bilder.px.media/share/1674141511KLDXqC3SjRG5mk
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