Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
Zukunft der Landwirtschaft muss klimaverträglich sein. WWF fordert Aus für Billigfleisch

Wien, 23. April 2019. Anlässlich der Positionierung des Bauernbundes zur Zukunft der Landwirtschaft in Europa ruft der WWF Österreich zu einer ökologischen Trendwende bei der klimaintensiven Fleischwirtschaft auf. Als konkrete Maßnahme fordert die Umweltschutzorganisation ein Ende von Dauerrabatten auf Fleischprodukte im Handel. „Fleischwaren werden oft weit unter ihrem fairen Wert verkauft, womit völlig falsche Anreize im Markt gesetzt werden. Zu viel Fleisch aus Massentierhaltung schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Es befeuert Naturzerstörung, Klimakrise und Artensterben. Ein Verzicht auf schädliche Dauerrabatte würde den Druck auf unsere Landwirte verringern und angemessene Erzeugerpreise fördern“, erklärt Helene Glatter-Götz, Expertin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. „Damit Konsumentinnen und Konsumenten auch wissen, was auf ihren Teller kommt, braucht es zudem eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte in Handel, Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie.“
„Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, Landwirtschaft und Konsum natur- und zukunftsverträglich zu gestalten. Dazu brauchen wir auch eine mutige Klima- und Umweltpolitik. Der Großteil unserer Fleischproduktion ist leider noch weit davon entfernt, nachhaltig, gesund oder umweltschonend zu sein“, so WWF-Vertreterin Glatter-Götz.
Faire Preise statt schädlicher Rabatte
In einer aktuellen Unterschriftenaktion fordert der WWF Österreich von der zuständigen Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ein aktives Vorgehen gegen Billigfleisch sowie die Schaffung von fairen Handels- und Wettbewerbsbedingungen und die Förderung einer klima- und umweltfreundlichen Produktion unter Einhaltung des Tierwohls. Konkret soll ein Ende von dauerhaften Preisnachlässen auf Fleischprodukte bei den Supermarktketten (mit Ausnahmen von Rabatten am Ende der Mindesthaltbarkeit) durchgesetzt werden.
WWF-Petition: „Billigfleisch stoppen – faire Preise statt schädlicher Rabatte“
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan, WWF-Pressesprecher, Tel. 0676/83 488 308, E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Helene Glatter-Götz, WWF Programmleitung Nachhaltige Ernährung, Tel.: 01/488 17-268, E-Mail: helene.glatter-goetz@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen