Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
20 Prozent mehr Tiger in Indien seit 2006
Neu-Delhi, 28. Juli 2011 – In den letzten fünf Jahren hat die Zahl der wild lebenden Tiger in Indien um ein Fünftel zugenommen. Danach leben heute 1.706 Tiger auf dem indischen Subkontinent. Das hat eine Studie unter Mitwirkung des WWF ergeben, die heute vom indischen Umwelt- und Forstministerium in Neu-Delhi veröffentlicht wurde. 2006 wurden noch 1.411 Tiger gezählt. Der Zuwachs ist auf eine Ausdehnung der Untersuchungsgebiete sowie auf eine Steigerung der Zahlen in den Regionen zurückzuführen, in denen besonders viele Tiger leben. „Der indische Tiger ist leider noch immer eine stark gefährdete Art, weil seine Lebensräume durch den Druck des Menschen immer kleiner werden“, warnt der WWF.
Die Studie umfasst alle 17 indischen Bundesstaaten, in denen Tiger leben. Zur Schätzung der Tigerzahl waren 477.000 Arbeitstage von Forstangestellten und 37.000 Arbeitstage von ausgebildeten Biologen notwendig. Die Erhebung ist weltweit die größte ihrer Art. „Nach der Zählung im Jahr 2006 ist die jüngste Untersuchung umfangreicher, umfasst mehr Gebiete und auch die Methoden wurden verbessert“, sagte der Generalsekretär des WWF Indien heute und spricht von einem großen Fortschritt beim Schutz der Tiger in Indien.
Der WWF warnt aber gleichzeitig, dass die Tiger in den letzten fünf Jahren 12,6 Prozent ihres Lebensraums verloren haben. Die Tiger müssen in immer kleineren Gebieten leben, was die Verteilung der Tiere und den genetischen Austausch zwischen den Populationen erschwert. Konflikte mit dem Menschen werden häufiger. Der Verlust der Korridore zwischen den von Tigern bewohnten Gebieten und die Wilderei sind weitere negative Einflussfaktoren für die Tigerpopulation Indiens. Die neue Studie erklärt, dass Tiger genügend Beutetiere und ungestörte Brutplätze zum Überleben finden müssen. Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, Landplanungsentscheidungen und Naturschutz in Einklang zu bringen.
Die Studie wurde von WWF Indien, vom Institut für Wildtiere und der nationalen Tigerschutzbehörde NTCA durchgeführt. Der WWF arbeitete bei den Erhebungen in den Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Kerala, Madhya Pradesh, Tamil Nadu, Uttarakhand und Uttar Pradesh mit.
Rückfragehinweis und Fotoanfragen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten