WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
Vor 25 Jahren galt Österreichs Wappentier hierzulande als ausgerottet. Mittlerweile ist die Seeadler-Population auf etwa 90 Paare mit eigenem Revier angewachsen – ein großer Naturschutzerfolg, der auf den strengen europaweiten Schutz der Tiere zurückgeht. Ein wichtiger Bestandteil davon ist das Forschungs- und Schutzprogramm des WWF Österreich. Im Rahmen dessen konnten heuer zwei Jungadler in Niederösterreich mit GPS-GSM-Sendern ausgestattet werden. “Die Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten. Unser Monitoring hat unter anderem gezeigt, dass Seeadler störungsarme Naturlandschaften bevorzugen – etwa die Auenlandschaften großer Flüsse, wie Donau, March und Thaya, aber auch das Neusiedler See-Gebiet, oder die Teiche und Flüsse des Waldviertels, des Südburgenlands, der Ost- und der Südsteiermark”, sagt WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler. Vor allem das Waldviertel hat sich inzwischen als besonderer Hotspot für Seeadler-Paare erwiesen. “Nach neuesten Erkenntnissen sind rund 50 Prozent des österreichischen Brutbestandes im Waldviertel zuhause. Dabei werden auch Gebiete über 900 Meter Seehöhe besiedelt. Somit zählen die Waldviertler Vorkommen zu den höchstgelegenen in Europa.” Um Österreichs Wappentier weiterhin bestmöglich zu schützen, fordert der WWF eine ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung. Denn das Gesetz soll sowohl bestehende Schutzgebiete aufwerten, als auch Areale außerhalb davon verbessern, was sie für Wildtiere wie den Seeadler attraktiver macht.
Die federleichten Telemetrie-Datenträger beeinflussen die Adler nicht in ihren Bewegungen. Zusätzlich an den Beinen befestigte Ringe der Österreichischen Vogelwarte sorgen dafür, dass die Tiere ein Leben lang identifiziert werden können. Wichtige Kooperationspartner bei der Beringung und Besenderung der heurigen Jungtiere sind der Nationalpark Donau-Auen und PANNATURA. Gemeinsam mit dem WWF wurden zwei Küken an einem Standort im Nationalparkgebiet besendert. Ein weiterer Jungvogel im Leithagebirge wurde mit Ringen ausgestattet. “Intakte und geschützte Naturlandschaften bieten die besten Voraussetzungen für den Seeadler. Dort findet er Fische und Wasservögel für den Nahrungserwerb sowie mächtige Horstbäume in abgeschiedenen Waldbereichen für die Brut“, erklärt Nationalparkdirektorin Edith Klauser. “Die Ablesungen der Ringe und die Senderdaten zeigen nicht nur die beeindruckend weiten Reisen heimischer Seeadler über den ganzen Kontinent. Je mehr man über Streifgebiete, Paarungsverhalten, Rast- und Überwinterungsplätze weiß, umso besser kann man sie vor Gefahren schützen“, sagt Matthias Grün, Vorstandsvorsitzender der Esterhazy Betriebe AG und Geschäftsführer PANNATURA.
Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Trotz der sich gut entwickelnden Population ist der Seeadler in Österreich noch großen Bedrohungen ausgesetzt. Illegale Abschüsse und Vergiftungen stellen eine Gefahr für das österreichische Wappentier dar. Kollisionen mit Fahrzeugen, Stromleitungen und Windkraftanlagen sind ebenfalls ein Problem.
Von den 90 Seeadler-Paaren mit eigenem Revier haben 2024 etwa 70 Paare gebrütet:
Waldviertel: > 23 Brutpaare
Nationalpark Donau-Auen: 7 Brutpaare
Donau westlich von Wien (NÖ): 6 Brutpaare
March-Thaya-Auen: 7 Brutpaare
Weinviertel: 8 Brutpaare
Oberösterreich: 2 Brutpaare
Nordburgenland: 6 Brutpaare
Südburgenland: 2 Brutpaare
Steiermark: 9 Brutpaare
+++ Bildmaterial finden Sie hier zum Download +++
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf
Kraftwerk Kaunertal: WWF fordert Offenlegung aller Sicherheitsrisiken
Aktuelle Anfrage an TIWAG eingereicht – Naturschutzorganisation für volle Transparenz, bevor Kraftwerksausbau vorangetrieben wird – Klimakrise verschärft Naturgefahren und Sicherheitsrisiken
“Der Luchs verschwindet”: WWF schlägt mit Weihnachtskampagne Alarm für den Schutz der seltenen Katzenart
Nur noch maximal 35 Luchse in Österreich – WWF fordert bessere Vernetzung der Lebensräume und entschlossenes Vorgehen gegen Wildtierkriminalität










